Früherer US-Präsident
Weltweit Anteilnahme am Tod von Jimmy Carter

Staats- und Regierungschefs weltweit haben ihre Trauer über den Tod des ehemaligen US-Präsidenten Carter bekundet. Der scheidende US-Präsident Biden sagte, Carters unerschütterlicher Glaube an die Kraft des Guten im Menschen sei für alle ein leuchtendes Beispiel.

     Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter posiert für ein Porträt im Jahr 2007
    Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter posiert für ein Porträt im Jahr 2007 (AP / dpa / Carolyn Kaster)
    Biden rief den 9. Januar zu einem nationalen Tag der Trauer aus. Zudem ordnete er an, alle US-Flaggen für 30 Tage auf halbmast zu setzen. Auch die früheren Präsidenten Obama, Bush und Clinton würdigten Carter in Erklärungen.
    Bundespräsident Steinmeier erklärte, die Welt verliere einen wichtigen Friedensstifter. Carters Engagement für Demokratie, Menschenrechte und Freiheit bleibe auch in Zukunft Vorbild und Ansporn. Bundeskanzler Scholz bezeichnete Carter als engagierten Streiter für die Demokratie. Scholz schrieb, die Welt verliere einen großen Vermittler. Frankreichs Präsident Macron betonte, Carter sei ein unerschütterlicher Verfechter der Rechte der Schwächsten gewesen. Der ägyptische Präsident al-Sisi erinnerte an dessen Rolle beim Zustandekommen des Friedensabkommens zwischen Ägypten und Israel.
    Carter war gestern im US-Bundesstaat Georgia im Kreis seiner Familie gestorben. Er wurde 100 Jahre alt. Der Demokrat war von 1977 bis 1981 US-Präsident. Bei der Wahl im Jahr 1980 verlor er gegen Ronald Reagan. Carter galt als teils glückloser Präsident (Audio). Zwar gelang es ihm, eine als Camp-David-Abkommen bekannt gewordene Einigung zwischen Israel und Ägypten auszuhandeln, die zu einem Friedensvertrag zwischen beiden Staaten führte. Doch fiel in seine Amtszeit auch die Geiselkrise im Iran und der fehlgeschlagene Befreiungsversuch von 52 in der US-Botschaft in Teheran festgehaltenen Geiseln.

    Träger des Friedensnobelpreises

    Nach seiner Zeit im Weißen Haus erhielt er weltweit Anerkennung als Vermittler und Helfer in internationalen Konflikten, etwa im Nahen Osten, in Nordkorea oder Ruanda. 2002 erhielt er für seine Verdienste den Friedensnobelpreis.
    In den vergangenen Jahren hatte Carter mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und wurde zuletzt palliativ betreut. Zum letzten Mal war er im November vergangenen Jahres beim Begräbnis seiner Ehefrau Rosalynn in der Öffentlichkeit aufgetreten.
    Einen ausführlichen Nachruf auf Jimmy Carter können Sie hier lesen.
    Diese Nachricht wurde am 30.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.