US-Popstar Prince ist tot. Der Sänger starb am Donnerstag im Alter von 57 Jahren auf seinem Anwesen Paisley Park in Minnesota, wie seine Pressesprecherin mitteilte. Vergangene Woche war der Star Medienberichten zufolge wegen einer Grippe ins Krankenhaus gebracht worden. Die genaue Todesursache wurde zunächst nicht mitgeteilt.
Erst vor einem Monat hatte Prince Rogers Nelson, so sein voller Name, angekündigt, er wolle seine Memoiren veröffentlichen. Im Herbst 2017 sollte das Buch in den Läden stehen, als Arbeitstitel nannte er "The Beautiful Ones" - nach seinem gleichnamigen Song.
Und zu berichten hatte der 57-Jährige viel: Von einer Karriere, in der er früh Erfolg hatte - und die auch nach fast 40 Jahren im Musikgeschäft noch lange nicht zu erlahmen schien, aktuell war er auf US-Tour.
Gerade erst hatte er ein Album veröffentlicht; damit waren es alleine vier in den vergangenen 18 Monaten.
Dazu die Neuauflagen seiner früheren Alben: Seine alte Plattenfirma, Warner, kündigte zudem im Februar an, alle Prince-Alben neu auf Schallplatte zu veröffentlichen. Den Anfang macht im April das 1978 erschienene Debüt "For You", das er bereits - wie alle folgenden Alben - selbst produziert hatte.
Einmal Prince und wieder zurück
Die künstlerische Selbstbestimmung sollte zum Thema seines Lebens werden. Nachdem er in den 1980er-Jahren mit Kompositionen wie "Kiss", "When Doves Cry" und "Purple Rain" zu einem der erfolgreichsten Popstars weltweit neben Michael Jackson und Madonna wurde, entschied er Anfang der 90er, fortan nicht mehr Prince heißen zu wollen. In den Medien wurde er nur noch "The Artist Formerly Known As Prince" - abgekürzt auch "TAFKAP", oder einfach "The Artist" - genannt. Hintergrund waren Streitigkeiten mit Warner über das Besitzrecht an den eigenen Aufnahmen.
Ende dieses Jahrzehnts endete sein Vertrag - und aus "TAFKAP" wurde Anfang des neuen Jahrtausends wieder Prince. In den Folgejahren veröffentlichte er seine Musik selbstständig, vertrieb sie im Internet oder über Independent-Labels, er arbeitete aber auch immer wieder mit großen Plattenfirmen zusammen.
An die alten Erfolge konnte er kommerziell nicht anknüpfen - erfolgreich und geschätzt von Fans und Kritikern blieb er aber bis zuletzt.
Die deutsche Komikerin Carolin Kebekus fasste im Kurznachrichtendienst Twitter zusammen, was wohl viele Musikfans denken, nachdem in diesem Jahr bereits David Bowie und Lemmy Kilmister gestorben sind:
(bor/rm)