Dieser ordnete Untersuchungshaft an. Der Mann müsse unter anderem wegen des Vorwurfs des fünffachen Mordes und mehrfach versuchten Mordes in Untersuchungshaft, teilte die Polizei in der Nacht in Magdeburg mit.
In der Stadt soll heute mit einer Mahnwache an die Opfer des Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt erinnert werden. Am Versammlungsort vor der Johanniskirche in der Nähe des Tatorts befindet sich bereits ein zentraler Gedenkort. Hunderte Menschen legten dort Blumen ab und entzündeten Kerzen.
Gestern Abend wurde in Gedenken an die Anschlagsopfer ein ökumenischer Gottesdienst im Magdeburger Dom gefeiert. Zu den Gästen zählten Betroffene, Angehörige, Einsatzkräfte und Politiker. Auch Bundespräsident Steinmeier, Bundeskanzler Scholz und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff nahmen teil. Oberbürgermeisterin Borris dankte zum Abschluss für die große Anteilnahme und äußerte die Hoffnung, dass die Stadtgesellschaft zusammenhalte.
Allein vor dem Dom beteiligten sich nach Schätzungen der Polizei mehr als 1.000 Menschen am Gedenken. Für sie war eine große Videoleinwand aufgebaut, auf die der Gottesdienst übertragen wurde. Um 19:04 Uhr - zum Tatzeitpunkt am Freitag - läuteten alle Kirchenglocken in Magdeburg.
In das Gedenken in der Magdeburger Innenstadt mischten sich aber auch rechte Parolen. Etwa 1.000 Teilnehmer versammelten auf einem zentralen Platz der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt. Zu sehen waren dort unter anderem ein Transparent mit dem Wort "Remigration" sowie sogenannte Heimat-Fahnen. Die Polizei löste die Versammlung auf.
Bangen um das Leben vieler Schwerverletzter
Bei dem Anschlag waren fünf Menschen getötet worden. Weitere 200 wurden verletzt, mehr als 40 davon schwer oder sehr schwer.
Die Rekonstruktion des Anschlags durch die Polizei ergab, dass der Täter mit seinem Auto eine Rettungszufahrt auf den Weihnachtsmarkt nutzte. Die Stelle sei nicht durch Sperren oder Poller geschützt gewesen. Die Stadt Magdeburg wies darauf hin, dass dort stattdessen Polizisten standen. Der tatverdächtige Mann, der gestern Abend festgenommen wurde, soll noch heute einem Haftrichter vorgeführt werden. Er war schon vor der Tat polizeibekannt und verhielt sich auffällig.
Politiker versprechen Aufklärung
Vor dem Gottesdienst hatte Scholz zusammen mit Haseloff, Innenministerin Faeser, Justizminister Wissing und Umweltministerin Lemke sowie Unionsfraktionschef Merz den Tatort besucht. Scholz sprach von einer "furchtbaren Tat". Nun sei es wichtig, aufzuklären und die Motive des Täters zu verstehen, um mit den notwendigen Konsequenzen darauf zu reagieren. Man werde dem Täter mit der ganzen Härte des Gesetzes begegnen. Ministerpräsident Haseloff kündigte umfassende Aufklärung an. Dies sei man den Opfern schuldig, sagte der CDU-Politiker.
Diese Nachricht wurde am 22.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.