Der Name der Tagung soll zeigen: Hier wird groß gedacht: "Widerstandsfähigkeit, Verantwortung, Ansprechbarkeit – hin zu einer zukunftsorientierten, nachhaltigen Weltwirtschaft."
Zwei Tage lang sitzen Wirtschaftsvertreter in Berlin zum Business 20-Gipfel zusammen, um als Teil der offiziellen G-20 Beratungen der größten Industrie und Schwellenländer über die Herausforderungen für die Wirtschaft, aber auch die Rolle der Wirtschaft zu diskutieren. Jürgen Heraeus, Manager und seit 2008 Vorsitzender der deutschen Sektion von UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, macht bei seiner Begrüßung als Vorsitzender des Treffens deutlich: Die Wirtschaft erwarte nicht nur von der Politik, dass sie handele, auch die Wirtschaft selbst übernehme ihre eigene Verantwortung. Die Wirtschaft sei bereit, ihre Rolle dabei zu spielen, eine nachhaltige, zukunftsorientierte Wirtschaft zu schaffen. Durch die Schaffung von Jobs, durch Bildung und Berufsausbildung.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, der sich in seiner Rede mit der Frage beschäftigt, ob die Weltwirtschaft gut genug gerüstet sei für zukünftige Krisen, warnt die großen Wirtschaftsnationen vor Alleingängen.
"Wenn wir irgendetwas aus der Vergangenheit gelernt haben, dann, dass Nationalismus und Protektionismus nie die richtigen Antworten sind", sagt Schäuble und mahnt, niemand könne sich erfolgreich vom Rest der Welt zurückziehen.
Investitionen in die Infrastruktur für langfristige Perspektiven
Die Globalisierung könne nicht zurückgedreht, aber gemeinsam besser gemacht werden. Ein Seitenhieb auf US-Präsident Donald Trump. Namentlich erwähnt ihn Schäuble nicht, legt aber gleich noch einmal nach: Auch wenn Deutschland vorgeworfen werde, unfairerweise zum eigenen Vorteil die Geldpolitik in Europa zu manipulieren, das gehe nicht, denn die Europäische Zentralbank sei komplett unabhängig von der Politik.
Um den Menschen in Afrika auch langfristig Perspektiven zu geben, führt Schäuble dann aus, müsse dort investiert werden, vor allem in die Infrastruktur. Auch mit Geld aus der Privatwirtschaft.
Es gebe durchaus Unternehmen, die an solch langfristigen Projekten interessiert seien, sagte Axel Lehmann, Group Chief Operating Officer von UBS. Banken seien auch sehr gut im Risiko-Management, aber sie könnten nicht mit Unsicherheiten umgehen.
Und bei langfristigen Infrastrukturprojekten gebe es eine Reihe von möglichen politischen, gesellschaftlichen und rechtlichen Entscheidungen, die nicht immer abzusehen seien.
Wenn sich die Privatwirtschaft hier engagieren solle, müsse es gelingen, aus Unsicherheit kalkulierbare Risiken zu machen.