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Treffen mit Angela Merkel
Tsipras wirbt in Berlin für seinen Reformkurs

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat die Euro-Staaten um Unterstützung seines Reformkurses gebeten. Vor einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin sagte er, Griechenland habe "die Talsohle" durchschritten. Tsipras ringt derzeit mit den Geldgebern um eine Schuldenerleichterung.

    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras sprechen an Redepulten bei einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt
    Merkel empfing Tsipras im Bundeskanzleramt (dpa/Bernd von Jutrczenka)
    Er wolle Merkel über die sehr positive Entwicklung der Konjunktur informieren, sagte Tsipras. Nach einer langen Phase der Rezession werde die Wirtschaft im kommenden Jahr um 2,7 Prozent wachsen. Im nächsten Jahr könnten es dann bereits 3,1 Prozent sein, prognostizierte Tsipras. Die Notenbank rechnet bisher mit einem Plus von 2,5 Prozent.
    "Griechenland soll nicht mehr Teil der Krise, sondern Teil der Lösung sein"
    Indirekt forderte Tsipras eine Schuldenerleichterung: Er sagte, für den Aufschwung müssten "alte Wunden" beseitigt werden. Es müsse alles getan werden, um Griechenland vor einem Rückfall in die Instabilität zu bewahren. Das Land habe große Opfer gebracht, jetzt seien "mutige Entscheidungen" aller europäischer Staaten nötig. "Griechenland soll nicht mehr Teil der Krise, sondern Teil der Lösung sein."
    Zuletzt hatte Griechenland seine Geldgeber irritiert, weil Athen Sonderzahlungen an bedürftige Rentner vorbereitet. Dies soll nach Angaben der Euro-Gruppe nicht mit den Gläubigern abgesprochen gewesen sein. Kurzfristige Schuldenerleichterungen waren deswegen auf Eis gelegt worden. Das Bundesfinanzministerium arbeitet derzeit an einer Analyse, die feststellen soll, ob die Rentenzahlungen den Sparauflagen widersprechen.
    Beteiligung des IWF am 3. Rettungspaket noch offen
    Merkel lobte die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Griechenland. Sie betonte, sie wolle mit Tsipras zwar auch über die wirtschaftliche und finanzielle Lage des Landes sprechen - Entscheidungen würden jedoch nicht getroffen. Die seien bei der Europäischen Zentralbank (EZB), der EU und dem Internationalen Währungsfoonds (IWF) in guten Händen.
    Noch ist offen, ob sich der IWF am dritten Rettungspaket für Griechenland beteiligt. Das hatte der Bundestag gefordert.
    (cvo/tzi)