"Was wir hier sehr schön sehen: Bei Jil Sander gibt es diese sehr schmale Silhouette, sehr grafisch. Prada hat auch diese sehr grafischen Formen. Bbei dem Gucci-Beispiel, was ein sehr traditionelles Verständnis ist, und dann bei A. Vandevorst, wo sich die Formen dann auflösen..."
Mit dem Beamer werden Modefotos renommierter Designer an die Wand geworfen. Sebastian Fischnich erläutert die Trends der nächsten Saison. Aber nein, er sitzt nicht in der Konferenz eines großen Modeimperiums, sondern in einem Seminarraum an der Universität der Künste in Berlin - als Dozent für die potenziellen Luxusfriseure von morgen.
"Wenn ich mir euch so in der Gruppe anschaue, ihre habt alle auch unterschiedliche Frisuren. Und trotzdem würde ich sagen, die sind alle modern. Und was ist das? Ich glaube, das zu erforschen, das wird uns in den nächsten Tagen weiter begleiten."
Die Weiterbildung nennt sich: "L'Oréal's University of Creativity and Artistry" - kurz LUCA. 22 Friseure sind für zehn Tage aus ganz Deutschland angereist, um sich auf höchstem Niveau schulen zu lassen. Eine von ihnen ist Anna Mohr aus der Nähe von Kiel:
"Hier lernen wir jetzt auch mal Struktur rein zu bekommen, nicht nur an die Frisur, an den Kopf zu denken, sondern dieses Modewissen, die Trends zu erkennen. Ich denke, das ist ein gutes Sprungbrett."
Auf dem Stundenplan stehen Vorlesungen, wie "Was ist ein Trend?" oder "Wie finde ich mein persönliches Thema?". Hinzu kommen Kurse zu Frisurentechniken und am Ende die Umsetzung einer eigenen Frisurenidee. Die 20-jährige Anna verspricht sich viel davon. In der Kleinstadt Nordhoff arbeitet sie im Familienunternehmen. Hat es mit einer Mischung aus Vitamin B und Fleiß sogar schon geschafft, einmal bei der Berlin Fashion Week mitzufrisieren. Daran will sie anknüpfen:
"Diese Frisuren, die man da macht, das macht man ja im Alltag nie im Leben. Diese Kreativität dort auszuleben, finde ich total spannend. Das ist auch mein Ziel: Im Salon zu bleiben, trotzdem auch für Shows so viel wie möglich unterwegs zu sein."
Diese Chance lässt sich ihre Familie einiges kosten. Denn für zehn Tage Workshop muss jeder Teilnehmer stolze 4000 Euro hinlegen - zuzüglich Unterkunft und Verpflegung. Manche bekommen das Geld vom Arbeitgeber, andere mussten mindestens einen Urlaub streichen. Dafür bekommen sie Deutschlands Spitzenfriseure an die Seite: Manfred Kraft und Wolfgang Zimmer. Sie stehen da, wo viele Teilnehmer hinwollen: Ihre Frisuren sind auf den Titelblättern der Mode-Hochglanzmagazine zu sehen.
Wolfgang Zimmer sagt, nur mit starkem Willen und stetiger Weiterbildung könne ein Friseur den Niedriglohnsektor verlassen und Karriere machen:
"Weil wir sind in einem Modeberuf, und da ist das Leben sehr schnelllebig. Und du musst immer gucken, dass du am Ball bleibst, sonst bleibst du hängen. Und dann kommt niemand mehr zu dir, der wirklich eine gute Beratung haben will."
Alle Teilnehmer, sagt der Starfriseur, können einen tollen Stufenschnitt schneiden und richtig kolorieren, keine Frage. Aber das reiche nicht; es gebe Defizite.
"Friseure neigen immer dazu, zu viel machen zu wollen. Und manchmal darf man das gar nicht machen, dass ein Look wirklich lässig aussieht und nicht zu friseurig."
Am Ende nehmen die Teilnehmer drei Hochglanzfotos mit nach Hause - von ihren künstlerischen Abschlussfrisuren.
"Also das sind alles keine Anfänger, die nicht Haare schneiden können. Sondern dieser Studiengang ist noch mal eins drauf! Das ist das Oberste in der Friseurkunst, denn hier geht es um artistische Arbeit."
Wenn es mit der großen Karriere dann doch nicht klappt, werden die Fotos eben im Salon aufgehängt. Die Otto-Normal-Kunden können dann staunen und sich vielleicht ein bisschen mehr wie Könige fühlen.
Mit dem Beamer werden Modefotos renommierter Designer an die Wand geworfen. Sebastian Fischnich erläutert die Trends der nächsten Saison. Aber nein, er sitzt nicht in der Konferenz eines großen Modeimperiums, sondern in einem Seminarraum an der Universität der Künste in Berlin - als Dozent für die potenziellen Luxusfriseure von morgen.
"Wenn ich mir euch so in der Gruppe anschaue, ihre habt alle auch unterschiedliche Frisuren. Und trotzdem würde ich sagen, die sind alle modern. Und was ist das? Ich glaube, das zu erforschen, das wird uns in den nächsten Tagen weiter begleiten."
Die Weiterbildung nennt sich: "L'Oréal's University of Creativity and Artistry" - kurz LUCA. 22 Friseure sind für zehn Tage aus ganz Deutschland angereist, um sich auf höchstem Niveau schulen zu lassen. Eine von ihnen ist Anna Mohr aus der Nähe von Kiel:
"Hier lernen wir jetzt auch mal Struktur rein zu bekommen, nicht nur an die Frisur, an den Kopf zu denken, sondern dieses Modewissen, die Trends zu erkennen. Ich denke, das ist ein gutes Sprungbrett."
Auf dem Stundenplan stehen Vorlesungen, wie "Was ist ein Trend?" oder "Wie finde ich mein persönliches Thema?". Hinzu kommen Kurse zu Frisurentechniken und am Ende die Umsetzung einer eigenen Frisurenidee. Die 20-jährige Anna verspricht sich viel davon. In der Kleinstadt Nordhoff arbeitet sie im Familienunternehmen. Hat es mit einer Mischung aus Vitamin B und Fleiß sogar schon geschafft, einmal bei der Berlin Fashion Week mitzufrisieren. Daran will sie anknüpfen:
"Diese Frisuren, die man da macht, das macht man ja im Alltag nie im Leben. Diese Kreativität dort auszuleben, finde ich total spannend. Das ist auch mein Ziel: Im Salon zu bleiben, trotzdem auch für Shows so viel wie möglich unterwegs zu sein."
Diese Chance lässt sich ihre Familie einiges kosten. Denn für zehn Tage Workshop muss jeder Teilnehmer stolze 4000 Euro hinlegen - zuzüglich Unterkunft und Verpflegung. Manche bekommen das Geld vom Arbeitgeber, andere mussten mindestens einen Urlaub streichen. Dafür bekommen sie Deutschlands Spitzenfriseure an die Seite: Manfred Kraft und Wolfgang Zimmer. Sie stehen da, wo viele Teilnehmer hinwollen: Ihre Frisuren sind auf den Titelblättern der Mode-Hochglanzmagazine zu sehen.
Wolfgang Zimmer sagt, nur mit starkem Willen und stetiger Weiterbildung könne ein Friseur den Niedriglohnsektor verlassen und Karriere machen:
"Weil wir sind in einem Modeberuf, und da ist das Leben sehr schnelllebig. Und du musst immer gucken, dass du am Ball bleibst, sonst bleibst du hängen. Und dann kommt niemand mehr zu dir, der wirklich eine gute Beratung haben will."
Alle Teilnehmer, sagt der Starfriseur, können einen tollen Stufenschnitt schneiden und richtig kolorieren, keine Frage. Aber das reiche nicht; es gebe Defizite.
"Friseure neigen immer dazu, zu viel machen zu wollen. Und manchmal darf man das gar nicht machen, dass ein Look wirklich lässig aussieht und nicht zu friseurig."
Am Ende nehmen die Teilnehmer drei Hochglanzfotos mit nach Hause - von ihren künstlerischen Abschlussfrisuren.
"Also das sind alles keine Anfänger, die nicht Haare schneiden können. Sondern dieser Studiengang ist noch mal eins drauf! Das ist das Oberste in der Friseurkunst, denn hier geht es um artistische Arbeit."
Wenn es mit der großen Karriere dann doch nicht klappt, werden die Fotos eben im Salon aufgehängt. Die Otto-Normal-Kunden können dann staunen und sich vielleicht ein bisschen mehr wie Könige fühlen.