In Podcasts, Videos, Serien oder in den sozialen Netzwerken werden die Triggerwarnungen häufig eingesetzt. Sie warnen zum Beispiel vorab vor Inhalten über sexualisierte Gewalt, Mobbing oder Tod. Über die Sinnhaftigkeit dieser Warnhinweise wird schon länger diskutiert. Ein Forschungsteam aus den USA und Australien hat nun wissenschaftliche Studien zum Thema gesammelt. Bei der Auswertung fanden die Forscher viele Hinweise darauf, dass Triggerwarnungen oft ihr eigentliches Ziel verfehlen. Theoretisch könnten solche Warnungen Menschen zwar helfen, traumatisierende Inhalte aus Selbstschutz zu vermeiden - doch selbst Personen, die sich als "psychisch instabil" beschreiben, schauten sich offenbar gerne Inhalte mit Triggerwarnungen an. Teilweise scheinen Triggerwarnungen demnach sogar den Inhalt noch interessanter zu machen.
Ältere Studien weisen außerdem darauf hin, dass Triggerwarnungen Ängste vorab noch verstärken können. Triggerwarnungen könnten also möglicherweise sogar schaden.
Nach Ansicht von Psychotherapeuten wäre es sinnvoller, einen konstruktiven Ansatz zu wählen. Anstatt vor dem folgenden Inhalt zu warnen, sollten vielmehr praktische Tipps gegeben werden - beispielsweise, sich den Podcast nicht allein sondern mit anderen Personen anzuhören, um sich im Anschluss direkt darüber austauschen zu können.
Diese Nachricht wurde am 11.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.