Petra Aschenbeck war 31 Jahre alt, als plötzlich ihre Hände versagten. Sie konnte nicht mehr schreiben. Nach einer Odyssee von Arzt zu Arzt endlich die Diagnose: Parkinson. Zunächst halfen ihr die verschriebenen Medikamente noch gut. Aber nach sieben Jahren schien sie austherapiert zu sein. Ihren Beruf als Verwaltungsfachangestellte und Standesbeamtin musste sie aufgeben. Im Internet suchte sie nach einem Ausweg. Auf der Website des X-Cell-Centers fand sie schließlich den Bericht eines Parkinsonpatienten, der nach der Behandlung mit Stammzellen wieder Motorradfahren konnte. Petra Aschenbeck fasste wieder Hoffnung:
"Da war ein Mann dargestellt, der war schon fast geheilt, so stand es da so. Da habe ich gedacht, das ist ja super, das muss ja funktioniere. Ich wollte das gerne, ich habe gedacht, das ist eine Chance für mich."
Die Ärzte des X-Cell-Centers bieten immer dieselbe Behandlung an: Sie entnehmen den Patienten Stammzellen aus dem Knochenmark, dann werden sie im Labor angereichert und schließlich denselben Patienten wieder verabreicht. Bei Parkinsonpatienten werden sie in das Nervenwasser im Bereich der Lendenwirbel injiziert. Von dort aus sollen die Zellen dann ins Gehirn wandern, um dort dopaminproduzierende Nervenzellen zu bilden. Denn die sind im Gehirn von Parkinsonpatienten zugrunde gegangen. Dass eine Stammzelle aus dem Knochenmark zu so einer Leistung fähig ist, halten Experten allerdings für völlig unmöglich. Wolfgang Oertel, Sprecher des Kompetenznetzes Parkinson, hat mittlerweile 15 Patienten des X-Cell-Centers untersucht.
"Wir werden eine Publikation erstellen in einer internationalen Fachzeitschrift, wo diese Patienten genau charakterisiert werden und wo aus ganz Europa diese Patienten gesammelt werden und wo dann hoffentlich klargestellt werden wird, es hilft oder es hilft nicht. Ich weiß noch nicht das Ergebnis, aber alles, was ich bisher sehe, ist, dass es nicht hilft."
An der Universitätsklinik Marburg leitet Wolfgang Oertel die neurologische Klinik. Seine Patienten warnt er vor der nicht völlig risikoarmen Behandlung in den Düsseldorfer und Kölner Kliniken des X-Cell-Centers. Im Moment ist allerdings noch fraglich, wie lange die Ärzte dort noch weiter ihre Stammzelltherapien anbieten dürfen. Im Sommer 2009 trat eine Gesetzesänderung im Arzneimittelrecht in Kraft. Dabei wurden endlich EU-Regelungen übernommen. Sie führen dazu, dass auch Behandlungen mit Stammzellen von der Europäischen Arzneimittelzulassungsbehörde oder dem Paul-Ehrlich-Institut genehmigt werden müssen. Ob das X-Cell-Center eine solche Genehmigung erhalten würde, ist fraglich. Bis ins Jahr 2012 besteht allerdings eine Übergangsregelung, die es der Privatklinik weiter ermöglicht, ihre Stammzelltherapien anzubieten. Häufig beruft sich die Klinik aber auch auf eine andere Regelung, die in Deutschland sogenannte "Heilversuche" ermöglicht.
"Der Heilversuch ist im Gesetz definiert und der Heilversuch sagt, etwa zehn Patienten kann man behandeln und danach muss man eine klinische Studie durchführen und wir haben bereits 15 gefunden und es sind Hunderte. Das heißt, es wird hier eine Gesetzeslücke gesucht und der Heilversuch ausgelegt als ständiger Heilversuch, was es nicht gibt. Es gibt keinen ständigen Heilversuch."
Wenn dem X-Cell-Center die rechtliche Grundlage für seine Arbeit entzogen wird, dann könnten einigen Patienten die Enttäuschung erspart werden, die Petra Aschenbeck erleben musste, nachdem sie im X-Cell-Center behandelt worden war. In den ersten Wochen schien die Beweglichkeit ihrer Hände wieder besser, aber dabei blieb es leider nicht:
"Vielleicht war man da auch euphorisch, dass man gedacht hatte, es wird was. Die Medikation funktionierte dann plötzlich auch nicht mehr. Irgendwie funktionierte das alles nicht mehr, nach vier, fünf Wochen, so ungefähr dann. Schlechter wie vorher."
Über 6000 Euro haben die Eltern von Petra Aschenbeck für die Behandlung ihrer Tochter bezahlt. Manche Patienten lassen sich für rund 25.000 Euro die Knochenmark-Stammzellen direkt ins Gehirn injizieren. Nicht auszudenken was passiert, wenn diese Zellen dort das tun, wozu die Natur sie eigentlich programmiert hat: Knorpelzellen bilden.
"Da war ein Mann dargestellt, der war schon fast geheilt, so stand es da so. Da habe ich gedacht, das ist ja super, das muss ja funktioniere. Ich wollte das gerne, ich habe gedacht, das ist eine Chance für mich."
Die Ärzte des X-Cell-Centers bieten immer dieselbe Behandlung an: Sie entnehmen den Patienten Stammzellen aus dem Knochenmark, dann werden sie im Labor angereichert und schließlich denselben Patienten wieder verabreicht. Bei Parkinsonpatienten werden sie in das Nervenwasser im Bereich der Lendenwirbel injiziert. Von dort aus sollen die Zellen dann ins Gehirn wandern, um dort dopaminproduzierende Nervenzellen zu bilden. Denn die sind im Gehirn von Parkinsonpatienten zugrunde gegangen. Dass eine Stammzelle aus dem Knochenmark zu so einer Leistung fähig ist, halten Experten allerdings für völlig unmöglich. Wolfgang Oertel, Sprecher des Kompetenznetzes Parkinson, hat mittlerweile 15 Patienten des X-Cell-Centers untersucht.
"Wir werden eine Publikation erstellen in einer internationalen Fachzeitschrift, wo diese Patienten genau charakterisiert werden und wo aus ganz Europa diese Patienten gesammelt werden und wo dann hoffentlich klargestellt werden wird, es hilft oder es hilft nicht. Ich weiß noch nicht das Ergebnis, aber alles, was ich bisher sehe, ist, dass es nicht hilft."
An der Universitätsklinik Marburg leitet Wolfgang Oertel die neurologische Klinik. Seine Patienten warnt er vor der nicht völlig risikoarmen Behandlung in den Düsseldorfer und Kölner Kliniken des X-Cell-Centers. Im Moment ist allerdings noch fraglich, wie lange die Ärzte dort noch weiter ihre Stammzelltherapien anbieten dürfen. Im Sommer 2009 trat eine Gesetzesänderung im Arzneimittelrecht in Kraft. Dabei wurden endlich EU-Regelungen übernommen. Sie führen dazu, dass auch Behandlungen mit Stammzellen von der Europäischen Arzneimittelzulassungsbehörde oder dem Paul-Ehrlich-Institut genehmigt werden müssen. Ob das X-Cell-Center eine solche Genehmigung erhalten würde, ist fraglich. Bis ins Jahr 2012 besteht allerdings eine Übergangsregelung, die es der Privatklinik weiter ermöglicht, ihre Stammzelltherapien anzubieten. Häufig beruft sich die Klinik aber auch auf eine andere Regelung, die in Deutschland sogenannte "Heilversuche" ermöglicht.
"Der Heilversuch ist im Gesetz definiert und der Heilversuch sagt, etwa zehn Patienten kann man behandeln und danach muss man eine klinische Studie durchführen und wir haben bereits 15 gefunden und es sind Hunderte. Das heißt, es wird hier eine Gesetzeslücke gesucht und der Heilversuch ausgelegt als ständiger Heilversuch, was es nicht gibt. Es gibt keinen ständigen Heilversuch."
Wenn dem X-Cell-Center die rechtliche Grundlage für seine Arbeit entzogen wird, dann könnten einigen Patienten die Enttäuschung erspart werden, die Petra Aschenbeck erleben musste, nachdem sie im X-Cell-Center behandelt worden war. In den ersten Wochen schien die Beweglichkeit ihrer Hände wieder besser, aber dabei blieb es leider nicht:
"Vielleicht war man da auch euphorisch, dass man gedacht hatte, es wird was. Die Medikation funktionierte dann plötzlich auch nicht mehr. Irgendwie funktionierte das alles nicht mehr, nach vier, fünf Wochen, so ungefähr dann. Schlechter wie vorher."
Über 6000 Euro haben die Eltern von Petra Aschenbeck für die Behandlung ihrer Tochter bezahlt. Manche Patienten lassen sich für rund 25.000 Euro die Knochenmark-Stammzellen direkt ins Gehirn injizieren. Nicht auszudenken was passiert, wenn diese Zellen dort das tun, wozu die Natur sie eigentlich programmiert hat: Knorpelzellen bilden.