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USA
Trump erscheint vor New Yorker Gericht

Der frühere US-Präsident Trump ist bei einem Gericht in New York eingetroffen. Dort wurde ihm die Anklageschrift vorgelesen. Zuvor war er bei der Staatsanwaltschaft in Manhattan kurzzeitig in Gewahrsam genommen worden - dort hatte man ihn fotografiert. Rund 30 Anklagepunkte sollen gegen Trump vorgebracht werden. Keiner ist bisher offiziell bekannt.

    Donald Trump trifft bei der Staatsanwaltschaft von Manhattan ein.
    Donald Trump trifft bei der Staatsanwaltschaft von Manhattan ein. (John Minchillo/AP/dpa)
    Das Gericht will sich am Abend zu dem Fall äußern. Die Ereignisse sorgen international für Aufsehen. Trump muss sich als erster Ex-Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten in einem Strafverfahren verantworten.
    Hintergrund ist eine Schweigegeldzahlung an eine Pornodarstellerin. Sie ist an sich ist nicht illegal. Trump wird aber vorgeworfen, sie falsch abgerechnet und Geschäftsunterlagen gefälscht zu haben. Er weist die Vorwürfe als politisch motiviert zurück.
    In der Nähe des Gerichtsgebäude hatten sich schon vor Trumps Ankunft lautstark seine Anhänger und Gegner versammelt. Sie wurden von der Polizei durch Absperrungen voneinander ferngehalten.

    Trump will sich auf Wahlkampfveranstaltung zu Vorwürfen äußern

    Mindestens 500 Menschen sollen dabei sein, wenn sich Trump in seinem Anwesen in Mar-a-Lago (Florida) äußert. Zu den Eingeladenen gehören Mitglieder des Kongresses, die die erneute Bewerbung Trumps für das höchste Staatsamt unterstützen, außerdem Spender für dessen Wahlkampf und andere Unterstützer, hieß es.
    Trumps Wahlkampfteam teilte mit, dass seit dem Bekanntwerden der Anklage gegen ihn mehr als fünf Millionen Dollar an Spenden eingenommen worden seien. Trump bewirbt sich derzeit erneut um die US-Präsidentschaft.

    Komplizierter Rechtsfall

    Es geht darum, dass die Zahlung an eine Pornodarstellerin, mit der Trump eine Affäre gehabt haben soll, womöglich nicht ordentlich verbucht wurde. Vor der Präsidentschaftswahl hatte Trumps Anwalt Michael Cohen 130.000 Dollar an die Pornodarstellerin Stormy Daniels gezahlt, die nach eigenen Angaben 2006 Sex mit Trump hatte. Mit der Zahlung sollte verhindert werden, dass der Pornostar an die Öffentlichkeit geht. Das hätte Trump im Wahlkampf schaden können, auch wenn der New Yorker Immobilienunternehmer die Affäre stets bestritten hat.

    Rückerstattung möglicherweise falsch deklariert

    Das Geld bekam Cohen später von Trumps Familienholding, der Trump Organization, zurückgezahlt. Bekannt wurden die Zahlungen erst Anfang 2018, als Trump längst Präsident war. Die Schweigegeldzahlung an Stormy Daniels an sich war nicht illegal. Die Rückerstattung an Michael Cohen wurde aber von der Trump Organization als Anwaltskosten deklariert. Sollte dies als Fälschung von Unternehmensdokumenten ausgelegt werden, wäre dies ein Vergehen.

    Diese Nachricht wurde am 04.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.