
Mit Selenskyj sei eine Einigung schwieriger zu erzielen, als er zunächst erwartet habe, erklärte Trump. Zuvor hatte Trump auf der Plattform Truth Social geschrieben, Selenskyjs Weigerung, die Besetzung der Halbinsel Krim durch Russland zu akzeptieren, sei schädlich für die Friedensverhandlungen. Eine Waffenruhe werde dadurch erschwert und der Krieg durch "aufhetzende Äußerungen" des ukrainischen Präsidenten verlängert.
Selenskyj hatte zuvor eine Abtretung der Krim oder anderer ukrainischer Gebiete an Russland unter Verweis auf die Verfassung seines Landes kategorisch ausgeschlossen. Später veröffentlichte er zudem den Link zu einer Erklärung der US-Regierung aus Trumps erster Amtszeit. Darin wurde Russland zum Rückzug von der zur Ukraine gehörenden Krim aufgefordert. Russische Truppen hatte die Halbinsel im März 2014 völkerrechtswidrig besetzt.
Erneute US-Drohung
Derweil erneuerte US-Vizepräsident Vance die Drohung seiner Regierung, aus den Verhandlungen über eine Waffenruhe in der Ukraine auszusteigen, falls es nicht bald eine Einigung gebe. Es sei an der Zeit, das Töten zu beenden und die territorialen Grenzen in etwa auf dem heutigen Stand einzufrieren. Sowohl die Ukrainer als auch die Russen müssten einen Teil des Territoriums, das sie derzeit kontrollieren, aufgeben.
Positives Fazit nach Londoner Konferenz
In London hatten sich am Mittwoch erneut Vertreter westlicher Verbündeter der Ukraine getroffen. Wegen der kurzfristigen Absage von US-Außenminister Rubio - offiziell aus Termingründen - fanden die Gespräche nur auf Beraterebene statt, nicht unter Außenministern. Die britische Regierung zog dennoch ein positives Fazit. Man habe bedeutende Fortschritte erzielt. Auch der US-Sondergesandte für die Ukraine, Kellogg, äußerte sich zuversichtlich. Der ukrainische Verteidigungsminister Umerow erklärte, man habe produktive Gespräche mit Kellogg geführt. Dabei sei es neben einem möglichen Waffenstillstand auch um Sicherheitsgarantien für die Ukraine gegangen.
Rutte reist nach Washington
NATO-Generalsekretär Rutte reist heute nach Washington. Dort kommt er unter anderem mit dem amerikanischen Außenminister Rubio sowie Verteidigungsminister Hegseth zusammen. Im Mittelpunkt der Gespräche dürften die Bemühungen um eine Waffenruhe in der Ukraine stehen. Weiteres Thema ist die Vorbereitung des NATO-Gipfels in zwei Monaten in Den Haag.
Diese Nachricht wurde am 24.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.