Lange riet im Deutschlandfunk zu dem Prinzip: verhandeln, wo möglich und verteidigen, wo nötig. Bei Trump sei die Tür für Verhandlungen immer offen, führte der SPD-Politiker aus. Die Europäer hätten Optionen bei Einkäufen von Militärtechnik, Flüssiggas oder auch im Agrarsektor, um das Handelsbilanzdefizit zur USA zu reduzieren. Zudem könne man einige europäische Regelungen und Zölle überdenken. Das gelte auch für Mexiko und Kanada, von wo aus ebenfalls viele europäische Unternehmen Produkte in die USA brächten.
EU besser gerüstet für mögliche Eskalation
Im Fall einer Eskalation des Handelsstreits mit den USA verwies der SPD-Politiker darauf, dass die EU besser gerüstet, sei, als bei Trumps erster Amtszeit. "Wir haben neue Regeln geschaffen, um auf unfaire Zölle reagieren zu können." Als Beispiel nannte Lange das sogenannte Anti-Coercion-Instrument, das Ende 2023 eingeführt wurde. Es sieht neben Zöllen weitere Gegenmaßnahmen bei wirtschaftlichem Zwang vor.
Nach der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten analysieren Lange und die Vorsitzende des Binnenmarktausschusses, Cavazzini, heute im Europäischen Parlament die Folgen für Europas Wirtschaft und den transatlantischen Handel.
US-Präsident Trump hatte kritisiert, die Europäer kauften zu wenig Produkte aus den Vereinigten Staaten. Zölle seien der einzige Weg, um das Handelsdefizit auszugleichen und für Gerechtigkeit zu sorgen.
Diese Nachricht wurde am 22.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.