
Er wolle "sehr bald" eine Einigung sehen, sagte Trump auf Nachfrage im Weißen Haus. Wie viele Tage damit gemein seien, konkretisierte er jedoch nicht: "Keine bestimmte Anzahl von Tagen - aber schnell", sagte der Republikaner.
Der US-Präsident knüpft damit an die Äußerung seines Außenministers Rubio an. Dieser hatte zuvor US-Außenminister Rubio weitere Bemühungen der USA um einen Frieden in der Ukraine von einer klaren Verhandlungsbereitschaft beider Kriegsparteien abhängig gemacht. Sollte es keine eindeutigen Anzeichen für eine Einigung geben, könnten die USA ihr Engagement binnen weniger Tage einstellen, sagte Rubio nach den jüngsten Ukraine-Gesprächen in Paris. Wenn es beiden Seiten aber ernst sei mit einem Frieden, blieben die USA bereit zu helfen, betonte der Außenminister.
US-Vize-Präsident Vance zeigte sich dagegen zuversichtlich, dass der Krieg in der Ukraine beendet werden könne. In Rom sagt er bei einem Treffen mit der italienischen Ministerpräsidentin Meloni: "Da es Verhandlungen gibt, möchte ich ihnen nicht vorgreifen, aber wir sind optimistisch, dass wir diesen Krieg, diesen sehr brutalen Krieg, hoffentlich zu einem Ende bringen können."rum
Kriegsende innerhalb von 24 Stunden? Laut Trump ein wenig Sarkasmus
US-Präsident Trump hatte während seines Wahlkampfes mehrmals erklärt, dass er den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine binnen 24 Stunden beenden könne. Später gestand er in einem Interview ein, mit dem Versprechen eines raschen Kriegsendes übertrieben zu haben. Er sei ein wenig sarkastisch gewesen, sagte Trump.
Trump machte Selenskyj mehrfach für Krieg verantwortlich
Nach seinem Amtsantritt am 20. Januar verfolgte der Republikaner auch bei diesem Thema eine widersprüchliche Politik. Mehrfach warf Trump dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj fälschlicherweise vor, den Krieg gegen die Ukraine begonnen zu haben beziehungsweise dafür die Verantwortung zu tragen.
An anderer Stelle sagte er dann mit Blick auf die Todesopfer, die der Krieg bereits gefordert hat: Es seien "drei Menschen verantwortlich". Trump fügte an: "Sagen wir, Putin ist die Nummer eins, aber sagen wir, Biden, der keine Ahnung hatte, was zum Teufel er eigentlich tat, ist die Nummer zwei, und Selenskyj ist die Nummer drei."
Druck auf Ukraine, Eklat im Weißen Haus
Zunächst setzte Trump die Ukraine massiv unter Druck. Mehrfach ließ der Präsident verlauten, dass das angegriffene Land für einen Frieden auf Gebiete verzichten müsse. So stünde die Krim als auch die übrigen von Russland besetzten Gebiete zur Disposition.
Im Februar telefonierte Trump dann persönlich mit Kremlchef Putin - und erst danach mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj, für den die USA in den drei Kriegsjahren der wichtigste Unterstützer waren.
Bei einem Treffen im Weißen Haus in Washington zwischen Selenskyj und Trump kam es im März zu einem Eklat. Eigentlich sollte zwischen den beiden Staaten ein Abkommen über die Nutzung seltener Erden aus der Ukraine durch die USA abgeschlossen werden. Im Vorfeld hatte Selenskyj immer wieder darauf hingewiesen, dass die Ukraine auf Sicherheitsgarantien seitens des Westens bei einem Friedensschluss mit Russland bestehen müsse.
Es kam zum offen ausgetragenen Streit zwischen Selenskyj, Trump und dessen Vize, Vance. Selenskyj wurde Undankbarkeit vorgeworfen. Schließlich musste der ukrainische Präsident unverrichteter Dinge das Weiße Haus verlassen. Die Trump-Administration fror sämtliche Hilfen für die Ukraine ein.
Telefonate mit Putin - Verhandlungen in Saudi-Arabien
Trump hat seit seinem Amtsantritt mindestens zweimal mit dem russischen Präsidenten Putin telefoniert. Dabei wollte der US-Präsident Putin davon überzeugt haben, auf einen Frieden mit der Ukraine hinzuarbeiten.
Trumps Sondergesandter Witkoff reiste bereits mehrfach nach Russland, um mit Putin zu sprechen. US-Vertreter führten zudem in Saudi-Arabien getrennte Gespräche mit Vertretern Russlands und der Ukraine. Kiew zeigte sich bereit für eine 30-tägige Waffenruhe. Die Militärhilfen für die Ukraine wurden daraufhin wieder freigegeben. Putin zeigte sich offiziell offen für eine solche Waffenruhe, stellte jedoch Bedingungen.
Eine von den USA vermittelte Vereinbarung, wonach sowohl Russland als auch die Ukraine sich darauf verständigten, zumindest Angriffe auf die Infrastruktur zu unterlassen, wurde vor allem durch Russland mehrfach nicht eingehalten. Infolgedessen rückte Trump etwas von Putin ab.
Zuletzt sagte Trump, er erwarte eine Rückmeldung aus Russland zu einem möglichen Friedensabkommen mit der Ukraine noch in dieser Woche. Man werde "in Kürze von ihnen hören, und dann werden wir sehen", sagte er bei einem Auftritt vor der Presse im Weißen Haus.
Diese Nachricht wurde am 18.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.