Trumps Ansprache wird mit Spannung erwartet - vor allem ob er wieder die umstrittene Formulierung "radikaler islamischer Terrorismus" verwenden wird. Kritiker hatten Trump immer wieder vorgeworfen, den Islam pauschal mit Extremismus und Terrorismus gleichzusetzen.
Schon vor dem Gipfeltreffen hatte sich der US-Präsident am zweiten Tag seines Besuchs in Saudi-Arabien mit den Staatschefs mehrerer arabischer Länder getroffen. Nach Angaben des saudischen Außenministeriums unterzeichneten Vertreter der USA und der Golfstaaten ein Abkommen über die Überwachung der Finanzströme von Terroristen.
Weitere Waffengeschäfte abgeschlossen
In einem Gespräch mit dem Emir von Katar, Scheich al-Thani, ging es Trumps Angaben zufolge um ein Waffengeschäft: Für die USA bringe das Arbeitsplätze, für die Region mehr Sicherheit. Zuvor kam Trump zu Unterredungen mit dem König von Bahrain, al-Chalifa, und mit dem ägyptischen Staatschef al-Sisi zusammen. Der US-Präsident teilte mit, er habe eine Einladung nach Ägypten angenommen.
Gestern hatte Trump mit Saudi-Arabien Waffenlieferungen im Wert von 110 Milliarden Dollar vereinbart. In den kommenden zehn Jahren könnten die Rüstungsgeschäfte sogar die Summe von 350 Milliarden Dollar erreichen. Mehrere große US-Rüstungskonzerne unterzeichneten außerdem Kooperationsvereinabrungen mit Saudi-Arabien.
Politologe Thunert: "Chaostage bei Trump"
Der Politikwissenschaftler Thunert sagte im Deutschlandfunk, Trump könne seine erste Auslandsreise nutzen, um auch in den USA wieder in einem besseren Licht zu erscheinen. Der US-Präsident ist nach Einschätzung Thunerts mit großen juristischen und politischen Gefahren konfrontiert. Er habe die Kontrolle über die Russland-Ermittlungen verloren: Falls der neue Sonderermittler Mueller ihm nachweisen könne, dass er mit der Entlassung des bisherigen FBI-Chefs Comey versucht habe, die Justiz zu behindern, könne das zu einem Amtsenthebungsverfahren führen.
Thunert führte weiter aus, regieren fühle sich bei Trump nach "Chaostagen" an. Der Präsident müsse aufpassen, dass sich nicht noch mehr Republikaner gegen ihn wenden. Allein die Tatsache, dass in Washington über ein Impeachment laut geredet werde, sei nicht gut für ihn. Trump brauche Erfolge, beispielsweise in der Steuer- oder Gesundheitspolitik, um den Rückhalt bei seinen Anhängern zu behalten.
(tep/kb)