Umstrittene Nominierung
Trump-Kandidat fürs Pentagon, Hegseth, verteidigt sich im US-Senat gegen Vorwürfe

Im US-Senat sind die Anhörungen der Kandidaten für das Kabinett des künftigen Präsidenten Trump gestartet. Die Sitzung musste zu Beginn wegen Protesten von Demonstranten gegen den Kandidaten für den Posten des Verteidigungsministers, Hegseth, unterbrochen werden.

    Pete Hegseth spricht zu Journalisten. Er steht in einem Flur, trägt einen blauen Anzug, ein weißes Hemd und eine Krawatte.
    Pete Hegseth soll nach Trumps Willen Verteidigungsminister werden. Er wird vom Senat befragt. (imago / Newscom World / Tom Williams)
    Der ehemalige Fox-News-Moderator hat bis auf eine erfolglose Bewerbung für einen Sitz im US-Senat für Minnesota keine politische Erfahrung, soll aber mit dem Pentagon eines der wichtigsten Ministerien der USA leiten. Hegseth sagte in der mehrstündigen Anhörung, er werde im Falle seiner Bestätigung als Verteidigungsminister frischen Wind ins Militär bringen. Zudem verwies er auf seine Kampferfahrung bei der Army National Guard, den Landstreitkräften der Nationalgarde. Er werde eine "Kriegerkultur" im Pentagon etablieren, sagte Hegseth.

    Hegseth werden sexuelle Übergriffe vorgeworfen

    Seit der Bekanntgabe seiner Nominierung wenige Tage nach Trumps Wahlsieg waren etliche Anschuldigungen gegen Hegseth ans Licht gekommen. Dabei ging es um mutmaßliche sexuelle Übergriffe, rassistische Äußerungen und Alkoholmissbrauch. Im Senat sprach er nun von einer "koordinierten Verleumdungskampagne" gegen seine Person.
    Der demokratische Senator von Rhode Island, Reed, nannte Hegseth einen ungeeigneten Kandidaten. Er sei nicht in der Lage, die "überwältigenden Anforderungen des Jobs" zu erfüllen. Der republikanische Vorsitzende des Streitkräfte-Ausschusses im Senat, Wicker, räumte ein, dass es sich bei der Nominierung Hegseths um eine "unkonventionelle" Wahl handele. Zugleich erklärte er, der 44-Jährige werde Energie und frische Ideen einbringen, um die Bürokratie aufzumischen.

    Proteste von Aktivisten - Sitzung im US-Senat unterbrochen

    Die Anhörung im US-Senat war wegen lautstarker Proteste kurz unterbrochen worden; ein Demonstrant wurde von Polizisten aus dem Saal getragen. Unter den Protestierenden in Washington war auch die Gruppe "Code Pink", die für solche Aktionen bekannt ist.
    Die Befragung Hegseths bildete den Auftakt zu den Anhörungen der von Trump nominierten Kandidaten für Ministerämter und weiterer wichtige Posten im Regierungsapparat. Auch andere Kandidaten von Trump sind umstritten, so etwa der Impfgegner Kennedy, der Gesundheitsminister werden soll.
    Für den Amtsantritt eines vom Präsidenten nominierten Kandidaten bedarf es der Zustimmung des Senats, wo Trumps Republikaner nur eine knappe Mehrheit haben. Bis alle Kabinettsmitglieder im Amt sind, kann es Wochen oder sogar Monate dauern.
    Diese Nachricht wurde am 14.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.