
Damit macht der US-Präsident einen Teil des sogenannten Title IX-Gesetzes rückgängig. Dieses Gesetz zur gleichberechtigten Teilhabe an Bildungsangeboten gibt es seit den 70er-Jahren. Trumps Vorgänger Joe Biden hatte es unter anderem um die Teilhabe von Transpersonen im Schul- und Collegesport ergänzt.
Mit seinem heutigen Dekret führt der US-Präsident seine angekündigte Politik fort, die Geschlecht ausschließlich als männlich und weiblich definiert und die Rechte von Transpersonen einschränkt.
Schulen, die Transmenschen Zugang zu Umkleiden gestatten, könnten Strafen drohen
Sein Dekret bedeutet, dass Transfrauen an Frauensport in Highschool und College nicht teilnehmen dürfen, denn: Wenn Schulen Transmenschen Zugang zu Umkleiden gestatten, die nicht mit ihrem Geburtsgeschlecht übereinstimmen, sollen diese Schulen sanktioniert werden.
Transmenschen sind Menschen, denen bei Geburt ein Geschlecht zugewiesen wurde, das nicht ihrer Identität entspricht. Wie viele Trans-Athletinnen es in den USA gibt, die von diesen Vorgaben betroffen sind, ist unklar.
Trump hat schon im Wahlkampf gegen Transgender agitiert
Die Argumentation von US-Präsident Trump lautet, dass „Frauensport nur noch für Frauen“ sein sollte. Bereits im Wahlkampf hatte Trump oft vom "Transgender-Wahn" gesprochen und seine Rivalin Kamala Harris für die Unterstützung der LGBTQ-Gemeinschaft angegriffen. Nach seinem Amtsantritt am 20. Januar erließ er etliche Dekrete, mit denen er die Rechte der Community schwächte.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte den Erlass als "einen weiteren grausamen Angriff auf Transgender-Personen". Bürgerrechtsanwälte argumentieren, dass Trumps Exekutivanordnungen in einigen Fällen gegen vom Kongress verabschiedete Gesetze und den Schutz der Verfassung verstoßen - und dass sie die Befugnisse des Präsidenten ihrer Auffassung nach überschreiten.
Sport ist noch auf der Suche nach einer Lösung
Die National Collegiate Athletic Association (NCAA), die für die Organisation der Sportwettkämpfe vieler Colleges und Universitäten in den USA zuständig ist, begrüßte die Anordnung dagegen als klaren, nationalen Standard, der den "Flickenteppich" aus "widersprüchlichen Landesgesetzen und Gerichtsentscheidungen" ablöse. Sie wolle den Erlass "in den kommenden Tagen" umsetzen
Die internationale Sportwelt ist bezüglich der Teilnahme von Transfrauen an Frauenwettbewerben noch auf der Suche nach einer gerechten Lösung. Die Weltverbände in der Leichtathletik und im Schwimmen etwa erlauben die Teilnahme unter der Voraussetzung, dass die Transperson nicht die männliche Pubertät durchlaufen hat.