US-Wahlkampf
Trump tritt nach Kontroverse um Puerto Rico in Fahrzeug der Müllabfuhr auf

Nach umstrittenen Äußerungen im US-Wahlkampf hat der Kandidat der Republikaner, Trump, mit einem Auftritt in einem Fahrzeug der Müllabfuhr für Aufsehen gesorgt. Damit reagierte er offenbar auf Kritik an einem gemeinsamen Auftritt mit einem Comedian, der US-Bürger aus Puerto Rico diskreditiert hatte.

    Trump trägt eine orange-gelbe Weste und lehnt sich aus dem Fenster des Müllwagen heraus.
    Donald Trump beantwortet Fragen von Reportern aus einem Fahrzeug der Müllabfuhr heraus. (AP / Julia Demaree Nikhinson)
    Trump trug dabei eine orange-gelbe Weste - in der er später auch auf die Bühne seiner Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Wisconsin trat. Präsident Biden habe gezeigt, was er und Vizepräsidentin Harris von Millionen Amerikanern hielten, führte Trump aus.
    Vor ein paar Tagen hatte ein Comedian bei einer Wahlkampfveranstaltung Trumps in New York etliche Wählergruppen beleidigt. Unter anderem bezeichnete er Puerto Rico als eine im Ozean schwimmende Insel aus Müll. Das löste vor allem unter Latinos in den USA Empörung aus. Etliche Kongressabgeordnete mit puerto-ricanischem Hintergrund verlangten eine Entschuldigung von Trump, ebenso der Chef der republikanischen Partei in Puerto Rico.

    Biden mit umstrittener Äußerung

    Auch US-Präsident Biden äußerte Kritik. Allerdings ließen seine Äußerungen den Schluss zu, er habe Trumps Anhänger als "Müll" bezeichnet. Wörtlich sagte Biden: "Der einzige Müll, den ich da draußen sehe, sind seine (Trumps, Anm. d. Redaktion) Unterstützer." Das Weiße Haus erklärte, der Präsident sei lediglich falsch verstanden worden. Dem offiziellen Transkript der Rede zufolge ging der Satz noch weiter - und Biden habe als Müll nicht die Anhänger selbst gemeint, sondern diskreditierende Äußerungen im Sinne einer "Dämonisierung von Latinos". Auch Biden selbst betonte, er habe die "hasserfüllte" Rhetorik gegen Latinos "Müll" genannt.

    Latinos als wichtige Wählergruppe

    Kommende Woche wird in den USA gewählt. Harris und Trump liegen in Umfragen nahezu gleichauf. Etliche Bundesstaaten sind hart umkämpft, beispielsweise Pennsylvania. Dort leben mehr als 500.000 Menschen aus Puerto Rico. Sowohl Trump als auch seine Herausforderin Harris setzen auf die Stimmen von Lateinamerikanern, die ingesamt rund ein Fünftel der US-Bevölkerung ausmachen. Gleichzeitig mit dem Auftritt Trumps in New York sprach Harris in einem puerto-ricanischen Restaurant in Pennsylvania. Dort stellte sie Pläne vor, die das Wirtschaftswachstum Puerto Ricos ankurbeln sollen.
    Der Inselstaat in der Karibik gehört zu den USA, hat aber nicht die gleichen Rechte wie andere US-Bundesstaaten. Die Bewohnerinnen und Bewohner des sogenannten "frei assoziierten Außengebiets" sind somit von entscheidenden Wahlen auf Bundesebene ausgeschlossen. Menschen aus Puerto Rico, die in anderen US-Staaten leben, dürfen aber wählen.
    Diese Nachricht wurde am 31.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.