Trump sagte in dem Interview, er selbst habe die Initiative zu der Entlassung ergriffen. "Ich wollte ihn unabhängig von Empfehlungen feuern." In seinem am Dienstag veröffentlichten Entlassungsschreiben an den FBI-Direktor hatte der Präsident hingegen noch erklärt, die Empfehlung von Justizminister Jeff Sessions und dessen Stellvertreter Rod Rosenstein akzeptiert zu haben. Das FBI ist dem Justizministerium untergeordnet.
Das Weiße Haus hatte Comeys Entlassung mit dessen Vorgehen in der E-Mail-Affäre der früheren Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton begründet. Doch das FBI untersucht seit Monaten mutmaßliche Hackerangriffe auf die US-Demokraten im Präsidentschafts-Wahlkampf und mögliche Verbindungen von Mitarbeitern des damaligen Kandidaten Trump nach Moskau. Einige demokratische Politiker vermuten, dass der Präsident mit dem Rauswurf Comeys eine Untersuchung dieser Vorwürfe gegen ihn verhindern wollte. Trump selbst behauptet, gegen ihn sei gar nicht ermittelt worden.
Comeys Nachfolger widerspricht Trump
Der kommissarische FBI-Direktor McCabe betonte unterdessen seine Absicht, die Ermittlungen zur sogenannten Russland-Affäre fortsetzen. Die Arbeit gehe weiter, sagte McCabe bei einer Anhörung durch den Geheimdienstausschuss des Senats in Washington. Bisher habe es keine Versuche gegeben, die Ermittlungen zu behindern.
McCabe widersprach der Darstellung des Weißen Hauses, sein Amtsvorgänger Comey habe im FBI die Unterstützung verloren - Trump hatte unter anderem dies als Begründung für den Rauswurf angegeben. Doch McCabe erklärte nun, Comey habe durchaus noch die Unterstützung seiner Mitarbeiter gehabt.