Schweigegeld-Prozess
Trump übt deutliche Kritik nach Urteil

Der ehemalige US-Präsident Trump hat seine Verurteilung im Prozess um Schweigegeldzahlungen als "Schande" kritisiert. Trump sagte auf einer Pressekonferenz in New York, der Richter sei befangen gewesen.

    Donald Trump sitzt vor Gericht und schaut ernst in die Kamera. Hinter ihm wachen zwei Polizisten.
    Der ehemalige US-Präsident Donald Trump wurde vor dem Gericht in New York in 34 Anklagepunkten schuldig gesprochen. (AFP / Justin Lane)
    Er bezeichnete die Entscheidung der Jury als "krank" und sprach von einem manipulierten Schauprozess. Ihm sei der Mund verboten und er sei bedroht worden als führender Präsidentschaftskandidat. Außerdem kritisierte Trump in seiner Rede auch US-Präsident Biden. Seiner Ansicht nach mache dieser das Land kaputt.
    Biden kritisierte Trumps Äußerungen. Es sei gefährlich und unverantwortlich zu behaupten, dass das Verfahren manipuliert gewesen sei, nur weil einem das Urteil nicht gefalle, sagte er. Der amerikanische Grundsatz, dass niemand über dem Gesetz stehe, sei erneut bekräftigt worden. Trump sei jede Gelegenheit gegeben worden, sich zu verteidigen. Nun habe er die Möglichkeit, Berufung einzulegen - so wie jeder andere auch. Die Justiz müsse respektiert werden. Das Justizsystem allein sei der Eckpfeiler Amerikas.

    Deutsche Politik sieht "Hoffnungssignal"

    Mehrere deutsche Politiker haben das Urteil gegen den ehemaligen US-Präsidenten Trump als ein positives Zeichen gewertet. Der Transatlantik-Beauftragte der Bundesregierung, Link von der FDP, sprach im Deutschlandfunk von einem Hoffnungssignal für US-Präsident Biden und seine Anhänger. Der außenpolitische Sprecher der SPD, Schmid, sagte dem Nachrichtenportal t-online, der Urteilsspruch zeige, dass man auf die unabhängige Justiz vertrauen könne. Der außenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Hardt, mahnte im Sender Welt, man müsse sich in Deutschland trotzdem auf einen zukünftigen Präsidenten Trump einstellen.

    Stephan King: Trump ist nun "verurteilter Verbrecher"

    Auch Prominente aus Film und Literatur haben sich in den USA zum Urteil gegen Ex-Präsident Trump geäußert. Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner sei ein verurteilter Verbrecher, schrieb etwa der Bestseller-Autor Stephen King auf der Plattform X. Die Schauspielerin Barbra Streisand postete dort, die Amerikaner dürften "diesen Verbrecher" nicht noch einmal in die Nähe des Weißen Hauses lassen. Der "Star Wars"-Darsteller Mark Hamill schrieb in seinem Post auf X nur das Wort "Guilty" - auf Deutsch "Schuldig" - vielfach und in roter Schrift. 
    Im Prozess um die Verschleierung von Schweigegeldzahlungen hatten die Geschworenen den ehemaligen US-Präsidenten schuldig gesprochen. Es ist das erste Mal in der amerikanischen Geschichte, dass ein Ex-Präsident wegen einer Straftat verurteilt wird. Das Strafmaß wird vom Richter am 11. Juli verkündet.
    Diese Nachricht wurde am 01.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.