
Der US-Gesandte Witkoff sagte dem Sender "Fox News", es gebe noch einige Details auszuarbeiten. Dies werde ab Sonntag in Dschidda geschehen. Zuletzt hatten in der Hafenstadt bereits Vertreter der USA und der Ukraine über eine mögliche Waffenruhe beraten.
Moskau nannte als eine Bedingung für einen dauerhaften Frieden, dass die USA und ihre Verbündeten keine Militärhilfe und auch keine Geheimdienstinformationen mehr an die Ukraine liefern. Weiter hieß es aus Moskau, Russland und die Ukraine hätten sich darauf verständigt, jeweils 175 Kriegsgefangene auszutauschen.
Selenskyj: Russland setzt Angriffe auf Infrastruktur fort
Der ukrainische Präsident Selenskyj soll im Laufe des Tages von US-Präsident Trump über dessen gestriges Telefonat mit dem russischen Staatschef Putin unterrichtet werden. Das teilte Selenskyj in Kiew mit. Er fügte hinzu, die Ukraine sei bereit, Unterhändler für weitere Gespräche über eine Waffenruhe zu entsenden. Man werde aber niemals von Russland annektierte ukrainische Gebiete als dessen Territorium anerkennen.
Selenskyj warf Russland vor, die Angriffe auf die Infrastruktur seines Landes ungeachtet der russisch-amerikanischen Vereinbarung fortgesetzt zu haben. Die von Putin formulierten Bedingungen für eine Waffenruhe zielen Selenskyj zufolge darauf ab, die Ukraine "so weit wie möglich zu schwächen". Dies zeige erneut, dass Putin nicht bereit sei, den Krieg zu beenden.
Die ukrainische Armee teilte mit, Soldaten hätten russische Versuche gestoppt, in der Region Sumy Fuß zu fassen. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, es seien ukrainische Versuche vereitelt worden, in die südwestliche Region Belgorod vorzudringen.
Aus Russland wurden nächtliche ukrainische Drohnenangriffe gemeldet. Dabei sei eine Ölpumpstation getroffen wurden, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Die Angaben der Konfliktparteien lassen sich kaum unabhängig überprüfen.
Scholz begrüßt Ergebnisse - Pistorius: "Nullnummer"
Bundeskanzler Scholz begrüßte die Ergebnisse des Gesprächs zwischen Trump und Putin als einen wichtigen ersten Schritt zu einem Frieden in der Ukraine. Scholz sagte nach einem Treffen mit dem französischen Präsident Macron in Berlin, Frankreich und Deutschland seien sich einig, dass nun ein vollständiger Waffenstillstand folgen müsse. Zugleich dürften Entscheidungen nicht über die Köpfe der Ukrainer hinweg getroffen werden.
Bundesverteidigungsministers Pistorius nannte die Vereinbarung Trumps und Putins dagegen eine Nullnummer. Der SPD-Politiker sagte im ZDF, der russische Staatschef spiele ein Spiel, und der US-Präsident werde dem nicht lange zusehen können.
Friedensforscher Heinemann-Grüder: "Russland wähnt sich auf Siegesstraße"
Der Friedens- und Konfliktforscher Andreas Heinemann-Grüder sagte im Deutschlandfunk, Russland wähne sich auf der Siegesstraße. Präsident Putin spiele auf Zeit und werde seine Forderungen für eine Beendigung des Krieges erhöhen. Die USA wollen nach Ansicht des Bonner Wissenschaftlers einfach nur raus aus dem Konflikt.
Die Ukraine müsse sich darauf einstellen, dass das Land für einen Frieden die von Russland eroberten Gebiete mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr zurückbekommen werde. Das Halten der Frontlinie werde für Russland die Bedingung eines Waffenstillstandsabkommens sein, meinte Heinemann-Grüder.
Diese Nachricht wurde am 19.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.