Bitcoin
Trump unterzeichnet Dekret: Wie die Krypto-Reserve in den USA funktioniert

US-Präsident Trump hat die Bildung einer strategischen Reserve für Digitalwährungen angeordnet. Diese soll auch den Bestand der Kryptowährung Bitcoin enthalten, der sich schon in der Hand der US-Regierung befindet - etwa durch Beschlagnahmungen bei Kriminellen.

    US-Präsident Donald Trump ordnet Zölle in Höhe von 25 % auf Stahl- und Aluminiumimporte an und unterzeichnet das Dekret im Oval Office mit einem dicken schwarzen Stift, 10. Januar 2025.
    US-Präsident Trump hat eine Verordnung über eine strategische Krypto-Reserve unterzeichnet (Archivbild). (imago / ABACAPRESS / Al Drago)
    Dem amerikanischen Digitalwährungs-Beauftragten Sacks zufolge werden das Handels- und das Finanzministerium sich weitere Bitcoin für diese Reserve beschaffen dürfen - ohne Kosten für die Steuerzahler. Wie dies in der Praxis funktionieren soll, blieb zunächst unklar.
    Sacks zufolge sind schätzungsweise 200.000 Bitcoin im Besitz der US-Regierung. Bei einem Kurs etwa 89.000 Dollar pro Bitcoin würde das einem Wert von fast 18 Milliarden Dollar entsprechen. Die Höchstmenge der Bitcoin-Einheiten ist auf 21 Millionen begrenzt - mehr soll es nicht geben. Davon wurden bereits rund 20 Millionen geschürft. Die von Sacks genannte Menge würde demnach ein Prozent aller im Umlauf befindlichen Bitcoins ausmachen.

    Auch andere Digitalwährungen sollen in eine Reserve einfließen

    Zudem sollen demnach in einem weiteren Bestand andere Digitalwährungen gelagert werden. Die US-Regierung werde aber nicht aktiv nach Wegen suchen, diese Bestände auszubauen, hieß es. Trump hatte vor einigen Tagen mitgeteilt, dass er auch vier weitere Kryptowährungen zur strategischen Währungsreserve der USA hinzufügen wolle. Er nannte dabei Ethereum sowie Ripple (XRP), Solana und Cardano.
    Der Bestand soll als sogenannte strategische Reserve für Krisenzeiten dienen, so wie die USA beispielsweise eine strategische Ölreserve haben, wie Deutschlandfunk-Wirtschaftsredakteur Mischa Erhardt berichtet. Diese sei nicht vergleichbar mit einer Währungsreserve, die dazu diene, den Wert der nationalen Währung zu erhalten.
    Der Republikaner war im US-Präsidentschaftswahlkampf finanziell von Vertretern der Branche unterstützt worden. An Trumps Engagement für Kryptowährungen gibt es auch Kritik, weil er selbst Geschäftein dem Bereich macht. Unter Trumps Vorgänger Biden fuhren die Behörden noch einen restriktiveren Kurs, unter anderem aus Sorge vor Geldwäsche und Betrug.

    Details zu US-Bitcoin-Reserve: Ernüchterung bei Anlegern

    Die ersten Details zur US-Reserve für Digitalwährungen sorgen bei Anlegern an den Kryptomärkten zunächst ein Stück weit für Ernüchterung. Die Investoren hatten gehofft, Trump würde einen Plan zum aktiven Kauf von mehr Bitcoin und anderen Kryptowährungen ankündigen. Der Bitcoin-Kurs fiel wieder unter die Marke von 90.000 US-Dollar und notierte zuletzt bei knapp 89.000 Dollar. 
    Der Finanzmarktexperte Florian Heider rechnete nicht mit Auswirkungen des Schritts auf den globalen Finanzmarkt. Kryptowährungen seien nach wie vor eine Nische, sagte der Wissenschaftliche Direktor des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE im Deutschlandfunk. Vielmehr bestehe der Sinn von Kryptowährungen oft darin, das bestehende Finanzsystem zu umgehen.
    Der Schritt der US-Regierung habe vor allem nationale Gründe. Heider sprach von einer Signalwirkung. Die Trump-Regierung befinde sich im Umfeld wichtiger Gründer aus der Tech-Branche, zudem habe der Präsident persönliche Interessen. Mit ihrem Schritt stabilisiere die US-Regierung den Bitcoin-Kurs – denn andernfalls hätte sie die beschlagnahmte Kryptowährung nach dem Abschluss der damit verbundenen Strafverfahren verkaufen müssen.

    Hör-Tipp

    Bitcoin: Ein Kryptowert entzweit die Finanzwelt
    Diese Nachricht wurde am 07.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.