
Trump betonte, nun gehe es darum, die unterschiedlichen Interessen in Einklang zu bringen. Dabei sei man auf einem guten Weg. Selenskyj selbst teilte anschließend mit, auch die Ukraine stimme einem vorübergehenden Stopp von Angriffen auf Energieanlagen zu. Vor dem Gespräch hatte er davor gewarnt, Moskau in den Verhandlungen zu weit entgegenzukommen. Man werde niemals von Russland annektierte ukrainische Gebiete als dessen Territorium anerkennen. Trump und Putin hatten gestern einen 30-tägigen Verzicht Russlands auf Angriffe gegen die ukrainische Energie-Infrastruktur vereinbart.
US-Offerte für ukrainische Kraftwerke
Inzwischen plädierte Trump auch dafür, dass die Vereinigten Staaten "Kraftwerke" (englisches Originalzitat: "power plants") in der Ukraine übernehmen könnten. Dies wäre aus seiner Sicht der beste Schutz für die ukrainische Energieinfrastruktur. Zunächst war unklar, ob er damit konventionelle oder nuklear betriebene Kraftwerke - oder auch beides - gemeint haben könnte.
Zunächst anhaltende Attacken
Zuvor hatten sich Russland und die Ukraine gegenseitig vorgeworfen, die angekündigte begrenzte Waffenruhe zu missachten. Russland habe gleichwohl in der Nacht unter anderem die Regionen Sumy, Odessa und Kiew mit 145 Drohnen angegriffen, teilte das ukrainische Militär auf Telegram mit. Die meisten seien abgeschossen oder abgefangen worden. Russland gab dagegen an, nach dem Telefonat zwischen Putin und Trump einen bereits angeordneten Drohnenangriff auf die ukrainische Energieinfrastruktur gestoppt zu haben. Das russische Militär teilte mit, man habe fast alle von insgesamt 57 ukrainischen Drohnen unschädlich machen können.
Die beiden Konfliktparteien beschuldigten sich gegenseitig, nicht willens zu sein, eine Waffenruhe umzusetzen. Der ukrainische Präsident Selenskyj erklärte, er werde sich im Laufe des Tages von Trump über dessen Telefonat mit Putin informieren lassen. Bundesverteidigungsminister Pistorius bezeichnete das Gespräch der beiden Politiker als "Nullnummer".
Diese Nachricht wurde am 19.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.