Neue Führung
Trump will US-Auslandssender "Voice of America" neu ausrichten

Die US-Regierung will den Auslandssender "Voice of America" neu ausrichten. Die Führung soll die Trump-Anhängerin Kari Lake übernehmen. Journalisten wie der langjährige Chefkorrespondent Steve Herman oder die Korrespondentin im Weißen Haus, Patsy Widakuswara, wurden freigestellt oder versetzt.

    Das Bild zeigt ein goldfarbenes Schild mit der Aufschrift "Voice of America".
    Das Gebäude von Voice of America in Washington (AP / Andrew Harnik)
    Die designierte "Voice of America"-Chefin Lake benötigt noch die Bestätigung durch das International Broadcasting Advisory Board. Allerdings hat Trump gerade alle Mitglieder dieses Gremiums entlassen. Aktuell agiert Lake deswegen formal als Sonderberaterin. In einer Stellungnahme schrieb sie, sie sei entschlossen, den Sender zügig so zu reformieren und zu modernisieren, dass er etwas sei, das "die amerikanische Bevölkerung zu unterstützen bereit ist".
    Die Nachrichtenagentur AP berichtet, dass zuletzt mehrmals Beiträge von "Voice of America" verändert wurden, um Kritik an Präsident Trump auf ein Minimum zu reduzieren.
    "Voice of America" wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, um den Deutschen die Demokratie näherzubringen. Bis heute berichtet der vom Staat finanzierte Sender weltweit in zahlreichen Sprachen über die USA. In einer Charta ist festgelegt, dass die Journalisten des Senders unabhängige Nachrichten und Informationen veröffentlichen und nicht als Sprachrohr der Regierung agieren sollen. Konservative Politiker hatten dies in vergangenen Jahren immer wieder kritisiert.
    Trump selbst hatte schon im Januar L. Brent Bozell, den Gründer der konservativen Organisation Media Research Center, als Leiter der Behörde US Agency for Global Media nominiert. Dieser Behörde unterstehen neben "Voice of America" auch Sender wie "Radio Free Europe/Radio Liberty" und "Radio Free Asia". Die Personalie bedarf noch der Zustimmung des Senats.
    Diese Nachricht wurde am 09.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.