USA
Trump wirbt für Militäreinsatz "im Inneren" und schürt Ängste vor Chaos durch "linksradikale Irre"

In den USA hat der republikanische Präsidentschaftskandidat Trump vor möglichem Chaos durch "linksradikale Irre" rund um die US-Wahl gewarnt und für einen Einsatz des amerikanischen Militärs gegen den "Feind im Inneren" geworben.

    Das Foto zeigt Donald Trump auf einer Wahlkampfveranstaltung in North Carolina. Er hat die rechte Hand erhoben und zeigt in Richtung Publikum.
    Donald Trump im Wahlkampf (Archivbild) (AP / Evan Vucci)
    In einem Interview mit dem Fernsehsender Fox News sagte der 78-Jährige auf die Frage, ob er mit Chaos am Wahltag rechne, von seinen Anhängern sei das nicht zu erwarten. Auf Nachfrage zu "Agitatoren" aus dem Ausland entgegnete Trump: "Ich denke, das größere Problem ist der Feind im Inneren." Er beklagte: "Wir haben einige sehr schlechte Menschen. Wir haben ein paar kranke Leute, linksradikale Irre. Und ich denke, dass sie das Problem sind." Der Ex-Präsident plädierte dafür, streng gegen sie vorzugehen, "wenn nötig durch die Nationalgarde, oder wenn wirklich nötig, durch das Militär". 
    Als Beispiele für "Feinde im Inneren" nannte er Politiker wie den demokratischen Abgeordneten Adam Schiff, der ein ausgewiesener Kritiker Trumps ist und eine prominente Rolle im Amtsenthebungsverfahren gegen den früheren Präsidenten gespielt hatte. Trump behauptete, "Feinde im Inneren" seien gefährlicher als ausländische Feinde wie China oder Russland. 

    Befürchtung, dass sich der 6. Januar noch einmal wiederholen könnte

    Die politische Stimmung in den USA ist seit langem aufgeheizt. Die Präsidentenwahl in gut drei Wochen, am 5. November, ist die erste seit den dramatischen Verwerfungen rund um die Wahl von 2020, die in einem Gewaltausbruch endeten, nachdem Trump seine Niederlage nicht einräumte, sondern seine Unterstützer mit Wahlbetrugsbehauptungen aufwiegelte. Dies endete damals mit einer gewaltsamen Attacke von Trump-Anhängern auf den Parlamentssitz in der Hauptstadt Washington am 6. Januar 2021. 
    Es gibt Befürchtungen, dass sich so etwas wiederholen könnte. Auch im laufenden Wahlkampf schürt Trump erneut ohne jeden Beleg Ängste, die Demokraten könnten ihm erneut einen Sieg stehlen. Mitte Juli hatte ein Schütze bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania von einem nahegelegenen Dach auf Trump geschossen und ihn am Ohr verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften erschossen, ein Besucher starb. Der Secret Service geht außerdem davon aus, ein weiteres Attentat auf Trump vereitelt zu haben.
    Diese Nachricht wurde am 14.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.