Naher Osten
Trumps Gaza-Vorstoß stößt international auf Kritik

US-Präsident Trump hat die Absicht bekundet, die Kontrolle über den Gazastreifen zu übernehmen, die palästinensische Bevölkerung umzusiedeln und die Region in eine "Riviera des Nahen Ostens" zu verwandeln. Die Reaktionen sind meist ablehnend.

    Donald Trump und Benjamin Netanjahu sitzen zusammen vor einem Kamin im Oval Office des Weißen Hauses.
    US-Präsident Trump äußerte sich beim Besuch von Benjamin Netanjahu. (Evan Vucci / AP / dpa)
    Details nannte Trump während seiner Pressekonferenz mit Israels Ministerpräsident Netanjahu nicht. - Im Gazastreifen leben zwei Millionen Menschen. Auf die Frage, ob die USA Truppen einsetzen würden, sagte Trump, man werde tun, was nötig sei. Zu den Palästinensern erklärte er, sie könnten von Nachbarstaaten dauerhaft aufgenommen werden. Netanjahu sagte - ohne den Vorschlag ausdrücklich gutzuheißen -, Trump bringe frische Ideen ein und sei bereit, mit konventionellen Denkmustern zu brechen. Aus dem ultrarechten Lager in Israel kam Zustimmung. Der frühere Minister für nationale Sicherheit, Ben Gvir, sagte, das sei die einzige Lösung.

    Baerbock: Verstoß gegen Völkerrecht

    In arabischen Ländern und international waren die Reaktionen dagegen ablehnend und verblüfft. Die Nachbarländer Ägypten und Jordanien wiesen die Pläne zurück, ebenso Saudi-Arabien, China, Russland und die Türkei. Bundesaußenministerin Baerbock betonte, eine Vertreibung der Palästinenser aus dem Gebiet wäre inakzeptabel und würde gegen das Völkerrecht verstoßen. Gaza gehöre ebenso wie das Westjordanland und Ostjerusalem den Palästinensern. Ähnlich äußerten sich die Außenminister Frankreichs, Großbritanniens und Spaniens.
    Vertreter der Hamas sprachen von Vertreibung und nannten die Pläne rassistisch. Amnesty International erklärte, die Entfernung aller Palästinenser aus dem Gazastreifen komme ihrer Vernichtung als Volk gleich.
    Wie realistisch die Pläne sind, haben wir hier zusammengefasst.
    Diese Nachricht wurde am 05.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.