Medienfreiheit in den USA
Trumps Regierung verweigert AP-Reportern wegen Ausdruck "Golf von Mexiko" Zugang zu Weißem Haus

Wegen des Gebrauchs der Bezeichnung "Golf von Mexiko" hat die US-Regierung zwei Reportern der Nachrichtenagentur AP den Zugang zu Veranstaltungen im Weißen Haus verwehrt.

    Der Amtssitz von Donald Trump, das Weiße Haus in Washington mit USA-Flagge davor, hat AP-Reporter abgewiesen.
    Zutritt verboten. Wer Trumps Dekret zur Umbenennung des "Golfs von Mexiko" in "Golf von Amerika" nicht folgt, muss in den USA offenbar mit Sanktionen rechnen. (picture alliance / valentyn semenov / Shotshop / valentyn semenov)
    Wie die Agentur meldet, hatte einer ihrer Reporter gestern versuchte, das Weiße Haus wie üblich zu betreten. Dabei sei er abgewiesen worden. Später durfte ein weiterer AP-Reporter demnach nicht an einer Abendveranstaltung im Weißen Haus teilnehmen. Zuvor hatten Regierungsvertreter mit einem solchen Schritt gedroht, falls AP weiter den Ausdruck Golf von Mexiko verwende, dem Präsident Donald Trump per Erlass den Namen Golf von Amerika gegeben hat.

    "Wir werden die 400 Jahre alte Bezeichnung Golf von Mexiko weiter verwenden"

    Die AP betonte, sie werde die mehr als 400 Jahre alte Bezeichnung weiter verwenden und hinzufügen, dass Trump den Golf anders bezeichne. Als globale Nachrichtenagentur müsse man sicherstellen, dass Ortsnamen für alle Zielgruppen leicht erkennbar seien. AP-Chefredakteurin Julie Pace nannte die Abweisung ihrer Kollegen im Weißen Haus inakzeptabel. Es sei alarmierend, dass die Trump-Regierung AP für ihren unabhängigen Journalismus bestrafen wolle, hieß es in einer Erklärung. Den Zutritt aufgrund der AP-Sprache einzuschränken, beeinträchtige nicht nur "den Zugang der Öffentlichkeit zu unabhängigen Nachrichten, sondern verstößt auch eindeutig gegen den ersten Verfassungszusatz".
    Auch der Verband der Korrespondenten im Weißen Haus (WHCA) bezeichnete den Schritt als inakzeptabel und forderte die Regierung auf, ihren Kurs zu ändern. Die Trump-Regierung gab zunächst keine Erklärung zu dem Vorfall ab.

    Google und Apple folgten bereits Trumps verfügter Umbenennung in Golf von Amerika

    "Google Maps" ist Trumps Vorgaben bereits gefolgt. Der Kartendienst benannte den Golf von Mexiko um und erklärte, es sei eine "langjährige Praxis", in solchen Angelegenheiten der US-Regierung zu folgen.
    Nach Google folgte auch Apple in seiner Karten-App der verfügten Umbenennung in Golf von Amerika. Der neue Name wird zunächst nur Nutzern in den USA angezeigt, eine Anpassung in anderen Regionen soll aber folgen, wie Apple dem Finanzdienst Bloomberg mitteilte.
    Diese Nachricht wurde am 12.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.