Der US-Raketenschirm ist für die Tschechen Prestigeprojekt oder Hassobjekt - je nachdem, wen man fragt: Die Bevölkerung lehnt das Vorhaben mit großer Mehrheit ab, für die politische Elite hat es dagegen oberste Priorität. In Prag ist man darauf bedacht, die besonderen Beziehungen zu den USA zu hegen und zu pflegen. Denn den starken Partner jenseits des Atlantiks sehen die meisten Politiker an der Moldau als einzigen Garanten der eigenen Sicherheit.
Die frühere tschechische Verteidigungsministerin Vlasta Parkanová brachte das vor zwei Jahren auf ihre Weise zum Ausdruck: Die begeisterte Jazzsängerin überraschte den damaligen US-Präsidenten George Bush bei seinem Staatsbesuch in Prag mit einem kuriosen Auftritt. Im Duett mit einem tschechischen Musiker sang sie zur Begrüßung eine Ode auf den Raketenschirm: "Guten Tag, Raketenschirm, willkommen. Wir haben lange auf dich gewartet, wir applaudieren dir." - Und selbst Expräsident Vaclav Havel unterstützte den Plan Washingtons mit Begeisterung. Der Raketenschirm, so Havel, sei für sein Land wichtiger als der Vertrag von Lissabon:
"Der Lissabonner Vertrag ist auch wichtig, trotzdem: Wenn er scheitern würde, würde die Europäische Union das überleben. In ein, zwei Jahren gäbe es dann eben einen anderen Vertrag. Der Radar ist dagegen eine einmalige Angelegenheit - und in diesem Sinne ist er wichtiger."
So war denn auch die Enttäuschung groß, als klar wurde, dass der neue US-Präsident den Raketenschirm in Frage stellt. Zwar sicherte Barack Obama den Tschechen bei seinem Staatsbesuch im April seine volle Unterstützung zu, auf eine konkrete Aussage zum Raketenschirm ließ er sich aber ein.
Die aktuellen Spekulationen über das Projekt bestätigen aus tschechischer Sicht nun also das, was man in Prag befürchtet hatte: Obama - so sieht man es an der Moldau - lässt die Tschechen trotz allen Beteuerungen hängen. Ein Sprecher des Außenministeriums ließ wortkarg wissen, man werde sich zu Spekulationen in der Presse nicht äußern. Sollte Washington den Raketenschirm nun endgültig begraben, wären die Prager Politiker tief enttäuscht, doch viele Tschechen würden die Sektkorken knallen lassen.
Die frühere tschechische Verteidigungsministerin Vlasta Parkanová brachte das vor zwei Jahren auf ihre Weise zum Ausdruck: Die begeisterte Jazzsängerin überraschte den damaligen US-Präsidenten George Bush bei seinem Staatsbesuch in Prag mit einem kuriosen Auftritt. Im Duett mit einem tschechischen Musiker sang sie zur Begrüßung eine Ode auf den Raketenschirm: "Guten Tag, Raketenschirm, willkommen. Wir haben lange auf dich gewartet, wir applaudieren dir." - Und selbst Expräsident Vaclav Havel unterstützte den Plan Washingtons mit Begeisterung. Der Raketenschirm, so Havel, sei für sein Land wichtiger als der Vertrag von Lissabon:
"Der Lissabonner Vertrag ist auch wichtig, trotzdem: Wenn er scheitern würde, würde die Europäische Union das überleben. In ein, zwei Jahren gäbe es dann eben einen anderen Vertrag. Der Radar ist dagegen eine einmalige Angelegenheit - und in diesem Sinne ist er wichtiger."
So war denn auch die Enttäuschung groß, als klar wurde, dass der neue US-Präsident den Raketenschirm in Frage stellt. Zwar sicherte Barack Obama den Tschechen bei seinem Staatsbesuch im April seine volle Unterstützung zu, auf eine konkrete Aussage zum Raketenschirm ließ er sich aber ein.
Die aktuellen Spekulationen über das Projekt bestätigen aus tschechischer Sicht nun also das, was man in Prag befürchtet hatte: Obama - so sieht man es an der Moldau - lässt die Tschechen trotz allen Beteuerungen hängen. Ein Sprecher des Außenministeriums ließ wortkarg wissen, man werde sich zu Spekulationen in der Presse nicht äußern. Sollte Washington den Raketenschirm nun endgültig begraben, wären die Prager Politiker tief enttäuscht, doch viele Tschechen würden die Sektkorken knallen lassen.