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Tsipras in Berlin
Besuch entspannt deutsch-griechische Beziehungen

Der Besuch des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras habe das Verhältnis zwischen Athen und Berlin verbessert, so Außenminister Steinmeier. Allerdings helfe das alleine nicht, um die Schuldenkrise zu lösen. Athen will bis Montag die geforderte Reformliste vorlegen.

    Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier.
    Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier. (AFP / Michael Gottschalk)
    Die Tonlage zwischen Deutschland und Griechenland hat sich nach Einschätzung von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) in den vergangenen Tagen verbessert. Er sehe eine deutliche Entspannung, sagte er nach einem Treffen mit dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras in Berlin. Dies sei zwar noch nicht die Lösung der finanzpolitischen Probleme des Landes, "aber ist ganz ohne Zweifel eine Voraussetzung dafür, dass man sich in den nächsten Tagen in ganz ernsthafte Gespräche miteinander begibt". Weiter betonte Steinmeier, die finanziellen Probleme Griechenlands könnten nicht bilateral, sondern nur auf europäischer Ebene überwunden werden.
    Gestern war Tsipras von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit militärischen Ehren empfangen worden. Anschließend gab es Gespräche zwischen den beiden. Nach Angaben eines Regierungssprechers in Athen hat Tsipras mit Merkel über Eckpunkte der geplanten Reformen gesprochen. Dabei habe es in mehreren Fragen Einigkeit gegeben. Von deutscher Seite hieß es nach dem Treffen lediglich, es habe in einer guten und konstruktiven Atmosphäre stattgefunden. Die endgültige Liste mit allen Vorhaben will Griechenland "spätestens Montag" der Eurogruppe vorlegen, sagte der Regierungssprecher.
    Bundeskanzlerin Angela Merkel und Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras in Berlin.
    Bundeskanzlerin Angela Merkel und Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras in Berlin. (AFP / Tobias Schwarz)
    Treffen mit Oppositionsvertretern
    Untersützung erhielt Athen vom Vorsitzenden der SPD im Bundestag, Thomas Oppermann. Er sagte im Deutschlandfunk, man müsse den Reformwillen der Regierung Tsipras ernst nehmen. Ein Ausscheiden des Landes aus der Eurozone würde ein "politisches Desaster" für das gesamte europäische Projekt bedeuten.
    Tsipras trifft heute auch Vertreter der Opposition. So gab es ein Gespräch mit der Parteichefin der Linken, Katja Kipping. Am Nachmittag kam Tsipras mit den Parteivorsitzenden der Grünen, Simone Peter und Cem Özdemir, zusammen.
    (hba/bor)