Ein Selbstmordattentäter zündete eine Autobombe neben einem mit Soldaten besetzten Bus. Die Tat wurde gegen 08.45 Uhr in der Nähe der Erciyes-Universität verübt. Kayseri liegt etwa 300 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Ankara. Der Sender NTV berichtete, die getöteten Soldaten seien in ihrer Freizeit auf dem Weg zum Einkaufen gewesen, als es am Morgen zu dem Anschlag kam.
Nach den Worten von Vize-Ministerpräsident Numan Kurtulmus deuten alle Anzeichen auf eine Urheberschaft der kurdischen Rebellenorganisation PKK hin. Sieben Verdächtige wurden bislang festgenommen. Nach fünf weiteren wird gefahndet.
"Im Geiste der nationalen Mobilmachung"
Staatspräsident Recep Erdogan erklärte, das gesamte Land sei im Visier von Terrororganisationen. Die Anschläge gälten nicht nur Soldaten und Polizisten, "sondern allen unseren 79 Millionen Bürgern". Terrorgruppen griffen die Türkei gemeinschaftlich an und müssten im "Geiste der nationalen Mobilmachung" bekämpft werden. Alle Bürger sollen demnach Verdächtige und potenzielle Unterstützer von Terroristen anzeigen. Auch Erdogan nahm ausdrücklich Bezug auf die "separatistische Terrororganisation", womit er in der Regel die PKK umschreibt.
Die pro-kurdische Oppositionspartei HDP verurteilte das Attentat. Die Partei forderte alle Beteiligten zur Mäßigung auf. Politik und Sprache, die zu gesellschaftlicher Spaltung, Feindseligkeit und Gewalt führten, müssten aufhören. Am Nachmittag stümte eine Menschenmenge stürmte örtliche Parteizentrale der HDP in Kayseri. Die Büroräume wurden verwüstet, Dokumente in Brand gesetzt.
Die Bundesregierung teilte über das Auswärtige Amt mit: "Diese perfide Gewalt ist durch nichts zu rechtfertigen." Ähnlich äußerte sich die US-Botschaft. Der Generalsekretär des Europarats, Thorbjørn Jagland, rief zu einem sofortigen Ende der Terroranschläge auf.