Bei den Anschlägen wurden fünf Soldaten, vier Polizisten und zwei Zivilisten getötet. Mehr als 200 Menschen wurden nach Angaben der Behörden verletzt.
Einer der Angriffe ereignete sich in der Provinz Bitlis. Dort geriet ein Militärkonvoi in eine Sprengfalle. Kurze Zeit vorher war in der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Elazig eine Autobombe explodiert. Der Anschlag richtete sich gegen das Polizeipräsidium. Bei der gewaltigen Explosion starben dort am Donnerstagmorgen nach Angaben des Provinzgouverneurs Murat Zorluoglu drei Polizisten, fast 150 weitere seien verletzt worden, darunter auch Zivilisten. Ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug detonierte auf einem Parkplatz vor dem vierstöckigen Gebäude und richtete schwere Verwüstungen an. Fernsehbilder zeigten eine graue und schwarze Rauchsäule über der Stadt.
Zuvor bereits Anschlag in der Nähe der Grenze zum Iran
Bereits in der Nacht zum Donnerstag war eine ferngezündete Autobombe vor einer Polizeibehörde in der Provinz Van in der Nähe der Grenze zum Iran explodiert. Bei diesem Anschlag wurden ein Polizist und zwei Zivilisten getötet, etwa 75 weitere Menschen wurden verletzt, darunter 20 Polizisten. Auch für diesen Anschlag machten die Behörden die PKK verantwortlich. Diese äußerte sich zunächst nicht dazu.
Ministerpräsident Binali Yildirim teilte mit, nach den Anschlägen sei die Alarmstufe erhöht worden.
Immer wieder Anschläge im Südosten der Türkei
In der Südosttürkei verübt die PKK immer wieder Anschläge vor allem auf Sicherheitskräfte. Ein mehr als zwei Jahre andauernder Waffenstillstand war im Sommer vergangenen Jahres gescheitert. Seither ging die türkische Armee massiv gegen Kämpfer der PKK vor, die sich in Städten verschanzt hatten. Die PKK gilt in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation.
Der türkische Verteidigungsminister Fikri Isik gab sich nach den Anschlägen am Donnerstag zuversichtlich, dass die Türkei die PKK bezwingen werde. Die Türkei sei nach der Niederschlagung des Putschversuchs vom 15. Juli stärker geworden, sagte er in einem Interview der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.
(at/tj/nch/stfr)