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Türkei
Elf Festnahmen nach Anschlag in Ankara

Nach dem Anschlag in Ankara haben die türkischen Behörden elf Verdächtige festgenommen. Es gebe starke Indizien, dass der Terrorakt von kurdischen Rebellen verübt worden sei, sagte Ministerpräsident Ahmet Davutoglu. Die türkische Luftwaffe hatte bereits wenige Stunden nach dem Anschlag kurdische Stellungen im Nordirak angegriffen.

    Angehörige trauern um ein Opfer des Terroranschlags in Ankara.
    37 Menschen wurden beim gestrigen Anschlag in Ankara getötet. (picture alliance / EPA / Sedat Suna)
    Wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu meldet, waren elf Kampfjets im Einsatz. Sie nahmen in den frühen Morgenstunden insgesamt 18 Ziele in den Regionen Gara und Kandil unter Beschuss. Im nordirakischen Kandil hat die verbotene kurdische Rebellenorganisation PKK ihr Hauptquartier. Die Nachrichtenagentur Firat meldet, bei den zweistündigen Luftangriffen sei niemand verletzt worden.
    37 Menschen kamen ums Leben
    In Ankara war gestern eine Autobombe nahe dem Kizilay-Platz im Zentrum der Stadt explodiert. Nach jüngsten Angaben kamen 37 Menschen ums Leben, mehr als 120 weitere Personen wurden verletzt. Türkische Behörden gehen davon aus, dass Selbstmordattentäter ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug zündeten.
    Am Tag nach dem schweren Anschlag in Ankara sichern Ermittler Spuren.
    Am Tag nach dem schweren Anschlag in Ankara sichern Ermittler Spuren. (dpa / picture alliance / Sedat Suna )
    Es handelte sich bereits um den dritten Anschlag im Zentrum Ankaras binnen fünf Monaten. Erst Mitte Februar wurden nahe dem Kizilay-Platz bei einem Bombenattentat auf einen Militärkonvoi 29 Menschen getötet. Die militante Kurdenorganisation Freiheitsfalken Kurdistans bekannte sich zu der Tat. Der schwerste Anschlag ereignete sich vergangenen Oktober. Zwei Selbstmordattentäterinnen rissen 103 Menschen mit in den Tod. Die Türkei machte die Terrormiliz IS verantwortlich.
    (pr/hba/jasi)