Rassismus
Türkei schließt nach anti-syrischen Übergriffen Grenzübergänge zum Nachbarland

Die Türkei hat vor dem Hintergrund der rassistischen Übergriffe auf syrische Flüchtlinge ihre wichtigsten Grenzübergänge nach Nordwestsyrien geschlossen.

03.07.2024
    Der türkisch-syrische Grenzübergang Bab al-Hawa.
    Der türkisch-syrische Grenzübergang Bab al-Hawa. (picture alliance / dpa / Alkharboutli Anas)
    Die türkischen Truppen dort gerieten unter Beschuss durch Syrer, die über die Gewalt gegen ihre Landsleute in der Türkei verärgert waren, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Augenzeugen berichtete.
    In der Türkei kommt es seit Sonntag wieder zu antisyrischen Ausschreitungen. In mehreren Städten, darunter Istanbul und Antalya, wurden Geschäfte angegriffen und Autos angezündet. Auch von Hetzjagden ist die Rede. In Gaziantep gab es Messerattacken, wie die dpa berichtete. Auslöser waren Meldungen, wonach ein Syrer wegen des Verdachts der sexualisierten Gewalt an seiner siebenjährigen Cousine festgenommen worden war. Laut türkischer Regierung wurden rund 500 Angreifer von der Polizei gestellt. Präsident Erdogan verurteilte die Taten. Regierung und Opposition machten sich gegenseitig verantwortlich. Bei den jüngsten Wahlen war vielfach Stimmung gegen die rund 3,6 Millionen syrischen Flüchtlinge im Land gemacht worden. Vor allem die Opposition hatte damit geworben, die Menschen abzuschieben.
    Diese Nachricht wurde am 03.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.