Es ist das erste Mal, dass die in Deutschland lebenden Türken an einer Wahl in der Türkei teilnehmen können, ohne dorthin reisen zu müssen. Im Stadion des Fußballvereins Hertha BSC in Berlin wurden eigens 51 VIP-Logen als Wahlräume für 140.000 Türken in der Region angemietet. Weitere Wahllokale für die 1,4 Millionen Wahlberechtigten gibt es in Hannover, Düsseldorf, Essen, Frankfurt/Main, München und Karlsruhe.
Wahlberechtigte Personen mussten sich vorab im Internet bei der türkischen Wahlbehörde in Ankara registrieren lassen und einen Termin im Wahllokal ihres Bundeslandes geben lassen. Wie viele Wahlberechtigte diese Hürden genommen haben, können die Konsulate bislang nicht sagen - sie wurden von der Wahlbehörde in Ankara noch nicht informiert.
Als aussichtsreichster Kandidat für das Amt des Staatspräsidenten gilt Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan (AKP). Seine Wahlkampf-Auftritte in Deutschland haben Spuren hinterlassen. Auch der kurdische Politiker Selahattin Demirtaş machte Wahlkampf in Köln. Allerdings werden ihm keine großen Chancen eingeräumt.
"Ich denke, dass die AKP-Regierung diese Wahlen manipulieren wird", sagte ein türkischer Mann. Deshalb habe er Bedenken, seine Stimme überhaupt abzugeben. Diese Bedenken teilen viele Gegner von Erdogan und seiner AKP-Regierung, obwohl in jedem Wahllokal auch ein Vertreter der Oppositionsparteien die Stimmabgabe beobachten soll.
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