Istanbul
Türkische Opposition setzt Proteste fort - Zehntausende forden Rücktritt Erdogans und Freilassung Imamoglus

In Istanbul haben am Abend erneut mehrere Zehntausend Menschen eine Haftentlassung des Oberbürgermeisters der Stadt, Imamoglu, gefordert. Aufgerufen zu der Kundgebung hatte dessen Partei CHP, die die größte Opposition stellt. Zu Beginn wurde eine Erklärung Imamoglus verlesen. Er rief dazu auf, im Kampf für die Demokratie nicht nachzulassen.

    In Istanbul haben am Abend erneut mehrere Zehntausend Menschen eine Haftentlassung des Oberbürgermeisters der Stadt, Imamoglu, gefordert. Sie halten Plakate und türkische Flaggen hoch.
    Menschen in Istanbul fordern die Freilassung des Oberbürgermeisters Imamoglu. (picture alliance / ZUMAPRESS.com / Tolga Uluturk)
    Die türkische Gesellschaft stehe vor der Entscheidung zwischen Gerechtigkeit und Knechtschaft, hieß es in Imamoglu Erklärung. Imamoglu ist Präsidentschaftskandidat der CHP und galt zuletzt als aussichtsreicher Herausforderer von Amtsinhaber Erdogan. CHP-Chef Özel warf Erdogan vor, die Justiz für seine eigenen Zwecke zu missbrauchen. In Sprechchören forderten Teilnehmer Erdogan zum Rücktritt auf.
    Imamoglu wurde vor vier Wochen festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Ihm wird unter anderem Korruption vorgeworfen.
    Diese Nachricht wurde am 17.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.