Demnach bezeichnete der türkische Präsident - so wörtlich - "Einheit und Lauterkeit" als "die stärkste Antwort auf Israel und den Weg zum Sieg". Erdogan versprach zudem, dass die Türkei ihre humanitäre Hilfe für die Bewohner des Gazastreifens fortsetzen werde. Weiteres Thema des Treffens mit Hanija war dem staatlichen Rundfunk TRT zufolge eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen.
Türkei stellt sich erneut auf die Seite der Hamas
Der türkische Staatschef sieht sein Land in einer Vermittlerrolle zwischen Israel und der Hamas. Im Gegensatz zur EU und weiteren westlich orientierten Staaten stuft die Türkei die Hamas nicht als Terrororganisation ein, sondern betrachtet sie als "Widerstandsgruppe". Erdogan unterstützt die Hamas öffentlich. Er hatte den Angriff der Islamisten auf Israel am 7. Oktober zwar verurteilt, die dafür verantwortliche Hamas-Terrororganisation hatte er aber später wiederholt als "Befreiungsorganisation" bezeichnet.
Abbas: "USA haben alle Versprechen hinsichtlich der Zweistaatenlösung gebrochen"
Der türkische Präsident hatte Hanija zuletzt im Juli vergangenen Jahres in Ankara getroffen. Damals nahm an dem Gespräch auch Palästinenser-Präsident Abbas teil. Dieser stellte nun in Ramallah im Westjordanland die Beziehungen zu den USA in Frage. "Die Vereinigten Staaten haben gegen alle internationalen Gesetze verstoßen und alle Versprechen hinsichtlich der Zweistaatenlösung und der Schaffung von Frieden in der Region gebrochen", sagte Abbas der amtlichen palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa.
Er reagierte damit auf ein Veto der Vereinigten Staaten im UNO-Sicherheitsrat. Daran scheiterte am Donnerstag ein Antrag der Palästinenser auf eine Vollmitgliedschaft bei den Vereinten Nationen. Die USA machen ihre Zustimmung unter anderem davon abhängig, dass die Palästinenser sich mit Israel auf eine gemeinsame Koexistenz in zwei Staaten einigen.
Zeitungsbericht: Hamas will ihren Hauptsitz in Katar schließen
Die Terrororganisation Hamas unterhält ihren Hauptsitz im Emirat Katar - und erwägt einem Medienbericht zufolge, das Land zu verlassen. Das "Wall Street Journal" berichtet, dies stehe im Zusammenhang mit den von Katar und Ägypten vermittelten Gesprächen zwischen Israel und der Terrororganisation. In einem der Treffen soll der Hamas mit Ausweisung aus Katar gedroht worden sein. Dem Bericht zufolge plant die Hamas nun, sich stattdessen möglicherweise in Oman niederzulassen. Die Islamisten kontaktierten in den vergangenen Tagen mindestens zwei Länder in der Region, um zu fragen, ob diese offen für den Umzug der politischen Hamas-Führung in ihre Hauptstädte seien, wie die Zeitung unter Berufung auf eine namentlich nicht genannte Quelle berichtete.
Diese Nachricht wurde am 20.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.