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Tuscumbia/Alabama
Das Geburtshaus der Schriftstellerin Helen Keller

Die kleine Helen, die im Sommer 1880 in Tuscumbia, Alabama, zur Welt kam und im Alter von eineinhalb Jahren durch eine Hirnhautentzündung ihr Seh- und Hörvermögen verlor. Um mit ihrer Umgebung kommunizieren zu können, brachte ihr die Lehrerin Anne Sullivan ein Fingeralphabet bei.

Von Rita und Rudi Schneider |
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    Das Gartenhaus von Helen Keller (Rita und Rudi Schneider)
    Von da an steigerte sich ihre Wissbegierde geradezu in atemberaubendere Weise: Schiesslich schaffte sie sogar einen Universitätsabschluss "cum laude" und erhielt mehrere Ehrendoktorwürden.
    Als Schriftstellerin machte sie Karriere, ihre Werke sind auch in Deutschland nicht unbekannt. Sogar Schulen sind hierzulande nach ihr benannt: Helen Keller.

    Es ist ein kalter Montagmorgen am Bahnhof in Boston. Wir schreiben den 1. März 1887. Anne Sullivan war in diesen Zug gestiegen, der sie in eine Zukunft bringen sollte, die alle Vorstellungen übertraf. Die 21jährige Anne Sullivan war Absolventin des Perkins-Instituts für Blinde. Captain Arthur Keller aus Tuscumbia, Alabama, hatte ihr eine Anstellung angeboten. Seine Tochter Helen, war wegen einer Hirnhautentzündung im Alter von 19 Monaten taub und blind geworden. Anne Sullivan sollte der siebenjährigen aus der Dunkelheit ihres Daseins helfen und ihr die Welt des Verstehens, Lesens und Schreibens erschließen. Der Zug ratterte eintönig entlang der amerikanischen Ostküste dahin. Eintausendneuhundert Kilometer lagen vor ihr. Die Biographin
    Helen Wait beschreibt die Ankunft von Anne Sullivan in Tuscumbia in ihrem Buch "Öffne mir das Tor zur Welt".
    "Es war Mittwochabend um sechs Uhr dreißig, als diese trostlose Reise ein Ende fand, und Annie mit steifen, verkrampften Gliedern und vor Müdigkeit zitternd aus dem Zug ausstieg. Das also war Tuscumbia, Alabama. Noch ehe ihre übermüdeten Augen irgendetwas erkennen konnten, trat ein junger Mann auf sie zu und nahm höflich den Hut ab. "Miss Sullivan?", die gedehnte Sprechweise des Südstaatlers klang fremd in ihren Neu-England Ohren. " Ich bin James Keller. Geben Sie mir bitte Ihren Koffer"
    James Keller, Helen Kellers Halbbruder war es, der Anne am Zug abholte. Der alte Bahnhof von Tuscumbia steht noch heute, und in seinen Räumen wollen wir unseren Weg auf den Spuren von Anne Sullivan und Helen Keller beginnen. Susann Hamlin begrüßt uns im Wartesaal.
    "Als Anne Sullivan zum ersten Mal nach Tuscumbia kam, stieg sie nicht hier in diesem Bahnhof aus. Zu der Zeit war er gerade im Bau und noch nicht ganz fertig. Sie stieg also mitten in der Stadt aus, wo der Zug direkt auf der Straße vor den Hotels anhielt. Als der Bahnhof fertig war, fuhr sie, und dann auch Helen Keller von hier aus ab."
    Im Laufe der Jahre wurden es viele Reisen, die für Anne und Helen in diesem Bahnhof begannen und endeten. Im Dienstzimmer des Bahnhofvorstehers hängt noch die Regulator Uhr an der Wand, die für diese Reisen der zeitliche Taktgeber war. Neben dem Dienstzimmer befindet sich ein größerer Raum, in dessen Mitte ein ganz besonderes Exponat steht.
    "Das ist die Kutsche der Familie von Helen Keller. Die Kutsche stammt aus der Zeit um 1880. Sie wurde von der Brewster Carriage Company gebaut. Das ist eine elegante Version, die auch zeigen sollte, wie wohlhabend ihre Besitzer sind. Solche Kutschen nutzte man gerne zur Ausfahrt am Sonntagnachmittag"
    Das Haus der Kellers ist nicht weit vom Bahnhof Tuscumbia entfernt. Nach nur einer halben Meile, die uns die schnurgerade Straße durch eine einfache Wohnsiedlung führt, gelangen zu einem großen offenen Park. Das ist "Ivy Green" sagt Susann, und deutet auf das Haus, das wir am Ende des Parkweges zentral in der Mitte, eingerahmt von alten Bäumen, sehen.
    "Das Geburtshaus von Helen Keller ist im Stil eines Cottages erbaut und stammt aus dem Jahr 1920. Es war eines der ersten Häuser in Tuscumbia. Das kleine Haus direkt daneben wurde von Helens Vater nach dem Bürgerkrieg errichtet. Er nutze es zunächst als Büro. Später wurde die "Little Cottage", wie wir sie nennen, aber auch von seiner 2. Frau genutzt, und darin wurde auch 1880 Helen Keller geboren. Das tägliche Leben fand aber im Haupthaus statt. Die Plantage hatte damals 240 Hektar, heute sind es noch 4 Hektar, auf den die beiden Häuser stehen."
    Ivy Green ist liebevoll mit einem Blumengarten umsäumt. Unsere Blicke wandern im Park umher und der Duft von Magnolien erweckt unsere Sinne. Es ist ganz offensichtlich, dass wir es ohne Zweifel mit alten Zeitzeugen zu tun haben, die auch Anne und Helen gesehen haben.
    "Etliche Bäume sind annähernd 200 Jahre alt. Einer der riesigen Eichen steht immer noch. Die Eiche dort drüben musste leider gefällt werden, weil er von einem Pilz befallen war. Hier drüben sind auch zwei oder drei wunderbare alte Magnolienbäume. Sie sind ungewöhnlich mächtig. Mittlerweile zeigen sie aber auch Ihr Alter. Unser Gärtnermeister hat übrigens Blumen im Garten des Hauses gepflanzt, die hier wuchsen, als Helen Keller hier lebte."
    Schade um die Eiche, die gefällt werden musste und nun mit zersägten Teilen ihres mächtigen Stammes unweit ihres früheren Standorts liegt. Es war Helens Schaukelbaum wie wir erfahren, während wir uns zum Haus begeben. Ivy Green wartet auf uns und Sue Pilkilton weist mit einer einladenden Handbewegung auf die alte Haustür, durch die auch Anne Sullivan am 3. März 1887 zum erstmal das Haus der Kellers betrat und wo Helen auf sie wartet. Hinter der Tür führt ein Flur mit hölzernen Dielen zentral bis zum hinteren Ausgang, was für Südstaatenhäuser typisch ist, erzählt uns Sue und führt uns ins Esszimmer. Damit sind wir auch direkt und unvermittelt in den Geschehnissen, die sich hier vor nahezu 130 Jahren abspielten.
    "Auf dem Tisch hier im Esszimmer steht immer noch das Original Geschirr der Familie Keller... was noch davon übrig ist. Helen hat vieles davon runter geworfen und zerbrochen. Sie ging rund um den Tisch und hat von allen Tellern gegessen. Als Anne Sullivan kam, war das ein "No, No". Das Silberbesteck ist 200 Jahre alt und gehörte auch der Keller Familie. Das hier ist ihre Zuckerdose. Man hat damals nur zwei Mal im Jahr Zucker gekauft. Die Dose konnte man verschließen. Mrs. Keller hatte den Schlüssel immer am Handgelenk, weil die Kinder und auch die Diener dafür bekannt waren, am Zucker zu naschen"
    "No, No"... man muss versuchen sich vorstellen, wie Helen die Welt wahrnahm. Ihre Welt bestand nur aus etwas, was man riechen, schmecken oder ertasten konnte. Es muss eine dumpfe Welt gewesen sein, meint Jonathan Moore, der sich im Esszimmer zu uns gesellte. Er spielt Helens Vater, Captain Keller in dem Schauspiel "Miracle Workers", das auf einer Bühne hinter dem Haupthaus aufgeführt wird.
    "Denk mal darüber nach, Helen kannte keine Sprache, sie wusste gar nicht, was das ist. Sie wusste nicht, dass wir Wörter für alle Dinge, Gefühle und Zustände haben, mit denen wir uns verständigen. Wie funktioniert das Denken ohne Wörter und Begriffe. Wie existiert man dann. Einfachste Dinge, die wir jeden Tag im Schlaf tun, das musste für Sie eine Herausforderung sein."
    Das war es tatsächlich. Helen reagierte bis zu dem Zeitpunkt, als Anne Sullivan kam, auf Dinge, die sie nicht wollte oder nicht verstand mit Aggressivität und Wutanfällen und war oft kaum zu bändigen. Das erkannte Anne Sullivan. Es kam zu einem Gespräch mit den Eltern, bei dem sie der Familie folgenden Vorschlag machte.
    "Ich glaube, sie muss von der Familie getrennt werden - für eine kleine Weile"... "Getrennt!" Helens Mutter fuhr zurück. Annie nickte. "Ja, wenigstens für ein paar Wochen. Oh, Mrs. Keller, können Sie das nicht sehen? Sie - Ihre ganze Familie haben Hellen immer ihren Willen gelassen. Sie hat Sie alle tyrannisiert, auch die Dienerschaft. Ich kann ihr weder den Gebrauch der Sprache noch sonst etwas beibringen, solange sie nicht lernt, mir zu gehorchen. Sie muss lernen, mir zu gehorchen, mich zu lieben, ehe ich irgendwelche Fortschritte bei ihr erreichen kann."
    Die Lösung war ein kleines Gartenhaus, das gerade mal 15 Meter neben dem Haupthaus steht. Das Häuschen hat zwei Räume, einer ist durch einen kleinen Erker erweitert, der dem Raum eine gemütliche Atmosphäre gibt. Über eine kleine mit Ginger Brad verzierte Veranda gelangen wir zur Eingangstür.
    "Hier wurde Helen geboren. In diesem Gartenhaus lebten Helen und Annie einige Wochen, als Annie sie bewusst von der Familie trennte. Captain und Mrs. Keller mussten dieses Gartenhaus während dieser Zeit meiden. Das hier ist das Spielzimmer und hier drüben liegen noch einige ihrer Spielsachen. Nebenan ist das kleine Schlafzimmer mit dem Bett, in dem beide während dieser Zeit schliefen. Dort drüben ist Helens Puppenwagen mit ihrer Puppe und neben ihrem kleinen Schaukelstuhl liegen auch einige ihrer Kleider."
    Der Aufenthalt im Gartenhaus war ein großer Erfolg. Ein Meilenstein in Helens Entwicklung war jedoch die Wasserpumpe direkt vor dem Gartenhaus. Anne versuchte etwas zu finden, mit dem die kleine Helen den Zusammenhang von etwas Erfühlbarem mit dem in die Hand buchstabierten Wortbegriff verstand.
    "Wir gingen hinüber zum Pumpenhaus, und ich ließ Helen ihre Hand unter den Wasserstrahl halten, während ich pumpte und ihr "w-a-t-e-r" in die freie Hand buchstabierte. Das Wort, das so unmittelbar auf die Empfindung des kalten, über ihre Hand strömenden Wassers folgte, schien sie stutzig zu machen. Sie ließ den Becher fallen und stand wie angewurzelt. Ihr Gesicht leuchtete auf. Sie buchstabierte das Wort "W-a-t-e-r" mehrere Male. ... Auf dem Rückweg zum Haus war Helen so erregt und voller Freude. Sie berührte jeden Gegenstand in ihrer Reichweite und zupfte Annies Ärmel um seinen Namen zu erfragen."
    Heute fließt kein Wasser mehr aus der alten Pumpe, aber, es ist immer noch Helens Pumpe an der sie gelernt hatte, dass jedes Ding einen Namen hat, und dass das Fingeralphabet der Schlüssel zu allem war. An diesem Tag lernte sie alleine 30 Wörter. Anne Sullivan und die Kellers begannen zu ahnen, welches Potential in Helen steckte. Nach der Zeit im Gartenhaus teilten sich Anne und Helen ein Zimmer im Obergeschoß des Haupthauses. Wir nutzen die einzige Treppe nach oben, die Anne und Helen sicher unzählige Male rauf und runter gelaufen sind.
    "Das ist das Schlafzimmer von Helen und Anne Sullivan. Hier drüben ist auch das Fenster, durch das Anne klettern musste, weil Helen den Schlüssel zum Zimmer verloren hatte. Captain Keller stellte von außen eine Leiter an, damit Anne sicher rausklettern konnte. Diese kleine Schulbank hier rechts ist Helens Schulbank in der sie saß, wenn Anne mit ihr lernte. Und da liegt noch ihr Braille Buch auf dem schönen alten Tisch."
    Steven Dugan, ein Besucher, hat sich zu uns gesellt und beschreibt uns seine Eindrücke.
    "Sie war eine so berühmte Person... und eine Inspiration. Ich habe vor langer Zeit mit meinem Freund den Film über ihr Leben aus den 60igern mit Petty Duke gesehen. Das war für uns schon eine unglaubliche Erfahrung. Aber hier... ihr Haus, die Zimmer, ihre persönlichen Dinge zu sehen, die in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielten, das ist sehr viel direkter. Man kann die Dinge berühren, es ist fast so, als sei sie gerade aus dem Haus gegangen. Das ist sehr bemerkenswert."
    Es ist wirklich war, alles ist so, als seien Helen und Anne gerade draußen im Garten. Im Abstellraum zwischen Helens Zimmer und dem Zimmer der Jungs liegen noch etliche ihrer persönlichen Dinge. Das sind auch Geschenke, die Helen an jenem Weihnachtsfest unter dem Tannenbaum fand, an dem sie zum ersten Mal überhaupt zu begreifen begann, was Weihnachten war, und was an Weihnachten im Haus der Kellers alles passierte. Das weihnachtliche Familienleben fand vor allem in zwei Räumen statt, dem Esszimmer und dem Wohnzimmer.
    "Weihnachten war hier sehr südstaatlich. Der große Weihnachtsbaum stammte immer von der Plantage. Er wurde mit Popcorn, Cranberries und natürlich mit Kerzen dekoriert. Der Weihnachtsbaum stand immer in dieser Ecke und darunter lagen die Geschenke. Hier im Wohnzimmer spielte sich während der Weihnachtstage das ganze Familienleben ab. Ganz in der Nähe der Weihnachtsbaum-Ecke steht auch heute noch das Harmonium der Familie, und zu unserer großen Überraschung ist es heute noch spielbar. Das Harmonium stammt aus dem Jahr 1871 und wir sind völlig verblüfft, das es heute noch intakt ist. Auf der Suche nach jemandem, der uns vielleicht das ein oder andere Weihnachtslied darauf spielen kann, hebt Jonathan Moore schüchtern den Zeigefinger und alle im Wohnzimmer lauschen einem Klang, der uns in jene Tage trägt, als Helen den Zauber des Weihnachtsfestes genau hier verstehen lernte und natürlich den Klang des Instrumentes nicht hören konnte. Wie Helen den Weihnachtsbaum neben dem Harmonium erlebte beschreibt Helens Biographin:
    "Dieser erste Weihnachtsbaum, den Helen erlebte, gab ihr viele Rätsel auf: "Wer macht Baum im Haus wachsen? Wer tat viele Sachen an Baum? Warum?"
    Gehen wir aber noch einen Schritt zurück in der Zeit, in die Tage vor Weihnachten, als Anne und die Familie sie auf das bevorstehende Ereignis vorbereiteten.
    "Dies war das erregendste Ereignis, das sie je erlebt hatte, voller Geheimnisse und Wunder. Das ganze Haus war durchdrungen von einer solch freudigen Aufregung und Erwartung, dass das Kind vor Wonne bebte. Mit halb buchstabierten Sätzen, die gerade im richtigen Augenblick abgebrochen wurden, versetzte die Familie sie in Entzücken. Seit Wochen hatten Annie und Helen über Weihnachten gesprochen, und Annies sämtliche Geschichten hatten von Weihnachten gehandelt. Helen verstand zwar nicht alles, was da Neues und Seltsames über Weihnachten gesagt wurde, aber Annie enthielt sich allzu genauer Erklärungen, das gehörte zum Wunder der Weihnacht."
    Man muss sich das vorstellen: Alles was man sich ausmahlt, muss ohne die beiden Sinneseindrücke Hören und Sehen auskommen. Nach den Wochen und Tagen der Vorbereitung zeigte der Kalender das Datum 24. Dezember 1887.
    "Die Nacht vor Weihnachten war eine sehr aufregende Nacht. Helen und Anne lagen noch lange in ihrem Zimmer im Bett und sie erzählten sich Geschichten. Helen war so aufgeregt. Dann, am Morgen standen sie auf, rannten die Treppe runter,... sie und Anne... und dann öffneten sie ihre Geschenke."
    Sie rannten die Treppe runter, um auch nur halbwegs in das gleiche Gefühl zu kommen, renne ich auch die Treppe runter, von deren letzten Stufe es über den Flur schnurgerade ins Wohnzimmer geht, und wo sich der besagte Kamin direkt neben dem Weihnachtsbaum befindet.
    "Sie rannte zum Kamin, griff nach den Strümpfen und schnappte nach Luft vor Freude, als sie entdeckte, dass beide gefüllt waren. Strahlend tanzte sie im Zimmer umher, bis ihr plötzlich ein ernüchternder Gedanke kam, sie zu Annie lief und fragte: "Tat Stankt Nikolaus denken, zwei Mädchen leben hier? Tat er machen Fehler? Wird er kommen und Geschenke wegnehmen, wenn er herausfindet?" "Nein, nein" lachte Annie, "Sankt Nikolaus weiß genau Bescheid über dich. Das ist alles für Helen Keller!"
    Anne und die Familie hatten weitere Geschenke auf dem Boden und im Zimmer versteckt, die Helen alle in voller Aufregung suchte und natürlich fand. Vom Wohnzimmer führt ein direkter Durchgang ins Esszimmer aus dem es schon vielversprechend duftete.
    "Am Weihnachtsmorgen gab es immer ein wunderbares Frühstück. Auf dem Tisch waren alle Lieblingsspeisen und Leckereien sehr dekorativ angerichtet und aufgebaut. Die ganze Familie versammelte sich rund um diesen Esstisch, es war immer ein sehr spezielles Weihnachtsfrühstück"
    Und damit wir uns die Leckereien besser vorstellen können, sei eine davon von Ninone Parker beschrieben.
    "Der Alabama State Kuchen ist ein sogenannter "Lane Cake". Das bedeutet er ist in verschieden Schichten aufgebaut. Zwischen den Teigschichten sind Gewürze, Früchte und Nüsse. Der ganze Kuchen wird dann mit einem weißen gefrosteten Sandguss ummantelt. Dieser Alabama State Cake ist in vielen Familien eine Tradition zum Weihnachtsfestessen."
    Das Weihnachtsfest im Jahr 1887 war das erste, das Helen Keller im Alter von sieben Jahren verstand und in vollen Zügen bewusst erlebte. Es war neben dem Erlebnis an der Wasserpumpe der Auftakt zu einer wirklich unglaublichen Entwicklung. Helen schaffte es durch die aufopferungsvolle Hilfe ihrer Lehrerin Anne Sullivan, die sie "Teacher" nannte, bis zu einem Universitätsabschluss "cum Laude" am Radcliffe College. Sie erhielt mehrere Ehrendoktorwürden, unter anderem von der Harvard-Universität. Sie lernte sprechen, studierte mehrere Sprachen, darunter auch Deutsch und sie wurde eine erfolgreiche Schriftstellerin. Viele bekannte Persönlichkeiten wie beispielsweise Alexander Graham Bell und Mark Twain unterstützten sie tatkräftig beim Erreichen ihrer Ziele. Sie bereiste die ganze Welt, und zeitlebens war ihr die Förderung von Blinden und Gehörlosen ein besonderes persönliches Anliegen.