Die regierende nationalkonservative PiS-Partei hatte bei der Wahl am Sonntag zwar die meisten Stimmen, jedoch mit rund 35 Prozent nicht die absolute Mehrheit erreicht. Die vom ehemaligen EU-Ratspräsidenten Tusk angeführte liberalkonservative Bürgerkoalition - KO - kommt demnach auf 30,7 Prozent. Das Mitte-Bündnis "Der dritte Weg" erhielt 14,4 Prozent der Stimmen, die Partei "Neue Linke" 8,6 Prozent. Die KO könnte mit diesen beiden Kräften eine Koalition bilden; das Bündnis hätte dann eine Mehrheit im Parlament. Tusk sagte, die Sieger aus der Wahl seien bereit, die Regierung zu übernehmen.
Der liberale polnische Politiker Krząkała rechnet damit, dass es nach der Parlamentswahl in seinem Land spätestens Mitte Dezember eine neue Regierung gibt. Er hoffe, dass der ehemalige Ministerpräsident und frühere EU-Ratspräsident Tusk mit seiner liberalkonservativen Bürgerkoalition dann Regierungschef sei, sagte Krząkała im Deutschlandfunk. Die seit acht Jahren regierenden Nationalkonservativen der Partei Recht und Gerechtigkeit - PiS - seien zwar stärkste Kraft. Aber keine Oppositionspartei werde mit der PiS regieren wollen, meinte Krząkała.
Diese Nachricht wurde am 18.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.