Arthur Przybyszewski ist ein Mittfünfziger mit grauem Pferdeschwanz, verschlissenen Jeans und einem Sweatshirt mit dem vergilbten Namen einer Rockband. Die kleine Bäckerei in Chicago mit dem Namen "Superior Donuts" hat er von seinem aus Polen eingewanderten Vater geerbt. Als Arthur sich in den 70er-Jahren auf der Flucht vor dem amerikanischen Militär nach Kanada absetzte, rief ihm sein Vater "Feigling" hinterher. Das war das Letzte, was er von ihm gehört hat.
Arthur ist ein Althippie, der sich irgendwann aufgegeben hat und nun in einer Art freundlicher Lethargie dahinvegetiert. Seit der neue Starbucks um die Ecke aufgemacht hat, läuft sein Geschäft nicht mehr so gut. Als der junge Schwarze Franco auf eine Jobanzeige hin bei ihm anfängt, prallen zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinander. Franco ist witzig, voller Elan und guter Ideen, wie man den Laden "upgraden" könnte – mit Bio-Produkten und Poetryslams. Dazu entpuppt er sich auch noch als talentierter Romanschriftsteller, der Arthur sein erstes Manuskript mit dem obamaesken Titel "America will be" zu lesen gibt.
Die Männer werden, wie sollte es anders sein, Freunde. Als Franco eines Tages wegen unbezahlter Spielschulden verstümmelt und sein Roman verbrannt wird, wacht Arthur aus seiner Apathie auf und ergreift für ihn Partei, zum ersten Mal in seinem Leben. Am Ende verkauft er seinen Laden, will etwas Neues anfangen und hilft Franco, seinen Roman neu zu schreiben.
"Superior Donuts" von Tracy Letts hat den Charme einer alten Lieblingssendung, die man sich mit einer Tüte Popcorn gerne noch mal im Fernsehen ansieht: ein bisschen Politik, ein bisschen Drama und viel witziger Dialog und sitcom-artige Situationskomik.
Dabei könnte man mit den Worten Arthurs sagen: "Comfortable is nothing bad" - aber Theater ist eben kein Fernsehen. Da wünscht man sich dann doch etwas mehr Biss. Man hat die ganze Zeit das Gefühl, diese Geschichte schon mal gehört zu haben. Ein begabter und idealistischer schwarzer, junger Mann, der etwas Edles hat und dabei noch ein begabter Schriftsteller ist, trifft den gescheiterten und zurückgezogenen älteren, weißen Mann, um ihn wachzurütteln und aus seinem Trott zu befreien.
Doch dann gerät er aus Leichtsinn in Schwierigkeiten und muss am Ende von dem inzwischen zu neuem Leben Erwachten wieder gerettet werden. Zusammen schaffen wir es: "America will be". Trotz der vielen Anspielungen auf das Verhältnis zwischen Schwarz und Weiß geht "Superior Donuts" niemals in die Tiefe oder zeigt uns etwa einen neuen Aspekt dieses immer noch schwierigen Verhältnisses auf, gerade auch weil Barack Obama Präsident geworden ist. Im Gegenteil wird der Schwarze mit einem ungebrochenen "Wir glauben an den amerikanischen Traum" lustig und naiv porträtiert. Man nennt das positiven Rassismus. Was die "New York Times""verspielte Leichtigkeit" nennt, könnte man als gefährliche Seichtigkeit bezeichnen. Tracy Letts hat sich offensichtlich entschieden, dem Publikum mit "Superior Donuts" deutlich leichtere Kost als in "August: Osage County" zu servieren. Ein Abend, der keinem weh tut und kaum jemandem in Erinnerung bleiben dürfte: eine verpasste Gelegenheit.
Arthur ist ein Althippie, der sich irgendwann aufgegeben hat und nun in einer Art freundlicher Lethargie dahinvegetiert. Seit der neue Starbucks um die Ecke aufgemacht hat, läuft sein Geschäft nicht mehr so gut. Als der junge Schwarze Franco auf eine Jobanzeige hin bei ihm anfängt, prallen zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinander. Franco ist witzig, voller Elan und guter Ideen, wie man den Laden "upgraden" könnte – mit Bio-Produkten und Poetryslams. Dazu entpuppt er sich auch noch als talentierter Romanschriftsteller, der Arthur sein erstes Manuskript mit dem obamaesken Titel "America will be" zu lesen gibt.
Die Männer werden, wie sollte es anders sein, Freunde. Als Franco eines Tages wegen unbezahlter Spielschulden verstümmelt und sein Roman verbrannt wird, wacht Arthur aus seiner Apathie auf und ergreift für ihn Partei, zum ersten Mal in seinem Leben. Am Ende verkauft er seinen Laden, will etwas Neues anfangen und hilft Franco, seinen Roman neu zu schreiben.
"Superior Donuts" von Tracy Letts hat den Charme einer alten Lieblingssendung, die man sich mit einer Tüte Popcorn gerne noch mal im Fernsehen ansieht: ein bisschen Politik, ein bisschen Drama und viel witziger Dialog und sitcom-artige Situationskomik.
Dabei könnte man mit den Worten Arthurs sagen: "Comfortable is nothing bad" - aber Theater ist eben kein Fernsehen. Da wünscht man sich dann doch etwas mehr Biss. Man hat die ganze Zeit das Gefühl, diese Geschichte schon mal gehört zu haben. Ein begabter und idealistischer schwarzer, junger Mann, der etwas Edles hat und dabei noch ein begabter Schriftsteller ist, trifft den gescheiterten und zurückgezogenen älteren, weißen Mann, um ihn wachzurütteln und aus seinem Trott zu befreien.
Doch dann gerät er aus Leichtsinn in Schwierigkeiten und muss am Ende von dem inzwischen zu neuem Leben Erwachten wieder gerettet werden. Zusammen schaffen wir es: "America will be". Trotz der vielen Anspielungen auf das Verhältnis zwischen Schwarz und Weiß geht "Superior Donuts" niemals in die Tiefe oder zeigt uns etwa einen neuen Aspekt dieses immer noch schwierigen Verhältnisses auf, gerade auch weil Barack Obama Präsident geworden ist. Im Gegenteil wird der Schwarze mit einem ungebrochenen "Wir glauben an den amerikanischen Traum" lustig und naiv porträtiert. Man nennt das positiven Rassismus. Was die "New York Times""verspielte Leichtigkeit" nennt, könnte man als gefährliche Seichtigkeit bezeichnen. Tracy Letts hat sich offensichtlich entschieden, dem Publikum mit "Superior Donuts" deutlich leichtere Kost als in "August: Osage County" zu servieren. Ein Abend, der keinem weh tut und kaum jemandem in Erinnerung bleiben dürfte: eine verpasste Gelegenheit.