Es war von Beginn an eine hitzige Fernsehdebatte mit Schlägen unter die Gürtellinie. Nach dem Ausscheiden von Jeb Bush übernahm der Senator aus Florida, Marco Rubio, die Rolle des Angreifers, der die Republikaner vor Donald Trump bewahren will. Nachdem Trump seine Forderung erneuert hatte, die 11 Millionen illegalen Einwanderer aus Mexiko in ihre Heimat zurückzuschicken, warf Rubio Trump Heuchelei vor. Beim Bau des Trump Tower habe er unerlaubterweise polnische Bauarbeiter beschäftigt: "Sie sind der einzige auf der Bühne", so Rubio, "der je dafür bestraft wurde, Leute illegal beschäftigt zu haben."
Worauf Trump sofort konterte: "Ich bin der Einzige auf der Bühne, der überhaupt Leute beschäftigt hat. Sie haben nie jemanden beschäftigt!"
Trump: "Mexiko wird zahlen"
Die Debatte fand in Houston im Bundesstaat Texas statt. Sie wurde nicht nur von CNN, sondern auch vom spanisch-sprachigen Sender Telemundo übertragen. Moderator Wulf Blitzer sprach Trump deshalb auf seinen Plan an, eine große Mauer im Süden der USA zu bauen und dafür Mexiko zur Kasse zu bitten. Der frühere mexikanische Präsident Fox habe dies empört abgelehnt. Trumps Reaktion: "Ich bleibe trotzdem dabei, und die Mauer ist gerade noch mal zehn Fuß höher geworden. Und Mexiko wird zahlen!"
Auch hier hakte der Senator aus Florida, Marco Rubio, nach: "Die Krawatten und die Kleider, die Sie herstellen, die werden in Mexiko und China hergestellt. Sie wollen also einen Handelskrieg gegen Ihre eigenen Krawatten und Anzüge beginnen!"
Polemische und selten sachliche Debatte
Auch der texanische Senator Ted Cruz attackierte Trump. Cruz setzt alles darauf, am kommenden Dienstag seinen Heimatstaat Texas zu gewinnen. Während er schon immer gegen eine Einwanderungsreform gekämpft habe, betonte Cruz, sei Trump noch im Reality-TV aufgetreten. Worauf Trump persönlich reagierte: "Sie kann doch keiner leiden. Nicht ein einziger republikanischer Senator unterstützt Sie!"
Ob die scharfen Angriffe von Rubio und Cruz dem Spitzenreiter Trump geschadet haben, darf bezweifelt werden. Die meist polemische und selten sachliche Debatte verfolgten auch der frühere Präsident George H. W. Bush und seine Frau Barbara im Publikum. Beide wird geschmerzt haben, auf welchem Niveau die Republikaner mittlerweile diskutieren. Nur eine wird sich gefreut haben: Für Hillary Clinton, die wahrscheinliche Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, war die Debatte eine Steilvorlage. Die vielen gegenseitigen Vorwürfe der Republikaner untereinander kann sie in einigen Monaten gut wiederverwenden.