Das erste TV-Duell zwischen den Präsidentschaftskandidaten im US-Wahlkampf ist vorbei – und eine Lehre lässt sich unbestritten ziehen: Es war laut. Moderator Christopher Wallace hatte immer wieder Mühe, Ruhe in die Debatte zu bringen, so dass zwischenzeitlich nichts mehr zu verstehen war. Über Themen konnte unter diesen Umständen nur eingeschränkt gesprochen werden.
"Trump brauchte dieses Duell", sagte Erik Kirschbaum, Journalist und Korrespondent der "Los Angeles Times" in Deutschland. Solche Formate seien wichtig, um seine Anhänger zu mobilisieren.
Krawallmacher Donald Trump
An Moderator Chris Wallace, der für den Trump-nahen Sender "Fox News" arbeitet, entlud sich zum Teil deutliche Kritik. Er hatte nach Ansicht einiger TV-Zuschauer und US-Kommentatoren keine Kontrolle über das Geschehen.
Es sei eine schwierige Situation gewesen, weil Trump auf Krawall aus gewesen sei und stören wollte, so Kirschbaum. Die Kritik an Chris Wallace teilt er nicht: "Ich glaube, kein Moderator der Welt hätte was dagegen tun können."
Keine Zweifel an Wallace' Unabhängigkeit
Auch die Ausgewogenheit stehe bei Wallace außer Zweifel: "Vor vier Jahren hat er auch ein Duell zwischen Trump und Clinton moderiert, das wurde von allen Seiten gelobt. Es ist zu kurz gedacht, dass, nur weil er von Fox kommt, dass er pro Trump wäre."
Bis Ende Oktober stehen noch zwei weitere TV-Debatten zwischen Präsident Donald Trump (74, Republikaner) und Joe Biden (77, Demokrat) an. Außerdem wird es noch ein Rededuell zwischen den beiden Bewerbern um das Amt des Vize-Präsidenten geben.