Archiv

TV-Rechte im Fußball
Traditionsclubs wollen mehr Geld

Wer viele Fans hat, sollte künftig auch mehr TV-Gelder erhalten: Diese Ansicht vertreten sechs Traditionsclubs der Bundesliga. Der Sportökonom Bernd Frick plädierte im DLF hingegen dafür, die Verteilung mehr an der aktuellen "sportlichen Performance" auszurichten.

Bernd Frick im Gespräch mit Matthias Friebe |
    HSV-Fans jubeln in der Hamburger Imtech-Arena nach dem Abpfiff des Relegationsspiels Greuther Fürth gegen den Hamburger SV.
    Ist Tradition allein schon ein Wert? (dpa / picture alliance / Axel Heimken)
    "Die Verteilung der TV-Gelder, wie sie derzeit praktiziert wird, ist in der Tat nicht besonders fair, aber aus einem anderen Grund wie dem, den die Traditionsvereine vorgeben: Meines Erachtens wird in der Bundesliga Leistung derzeit nicht ausreichend gewürdigt", sagte der Sportökonom Prof. Dr. Bernd Frick im Deutschlandfunk.
    Der Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Paderborn sprach sich dafür aus, die Verteilung sehr viel stärker an der aktuellen "sportlichen Performance" zu orientieren. Davon würden auch die "Marktführer" in der Bundesliga spätestens auf internationaler Ebene profitieren, weil sie dann international wettbewerbsfähige Kader zusammenstellen könnten.
    Interpretierbare Wahrnehmung
    Der von den Traditionsclubs angeführte Begriff der Marktreichweite sei in vielerlei Hinsicht interpretierbar, ergänzte Frick. "Wenn man sich beispielsweise ansieht, welche Vereine in der vergangenen Saison bei Auswärtsspielen die meisten Zuschauer angelockt haben, dann sieht das für einige der sechs Clubs nicht besonders gut aus."
    Zu den Traditionsklubs zählen sich der Hamburger SV, der 1. FC Köln, Eintracht Frankfurt, Werder Bremen, der VfB Stuttgart und Hertha BSC.
    Das vollständige Gespräch können Sie als Audio-on-Demand nachhören