US-Komikerin Roseanne Barr verliert nach rassistischen Äußerungen ihre erfolgreiche Fernsehshow "Roseanne". Barr hatte die Afro-Amerikanerin Valerie Jarrett, früher Beraterin des damaligen US-Präsidenten Barack Obama, in einer Twitter-Nachricht beleidigt: "Die Muslimbruderschaft und der Planet der Affen haben ein Baby bekommen." Der TV-Sender ABC setzte Barrs Sitcom daraufhin ab. Die Schauspielerin hatte den Tweet am Dienstag gelöscht und sich bei Jarrett und "allen Amerikanern" entschuldigt.
Weitere äußerst bedenkliche Tweets
In den USA würde derzeit eine Rassismusdebatte geführt, wie seit Jahren nicht mehr, erklärte Serienkritiker Michael G. Meyrer im Dlf. "Da ist ein solcher Tweet natürlich verheerend, weil man keine rassistische Hauptdarstellerin haben möchte." Roseanne Barr habe in der jüngsten Vergangenheit weitere, äußerst bedenkliche Tweets abgesetzt. "Nach dem Massaker in der Parkland High School in Florida behauptete sie, einer der Überlebenden habe den Hitlergruß gezeigt - was völliger Unsinn war." Außerdem habe sie eine Verschwörungstheorie verbreitet, nach der Trump einen Kindersexring prominenter Demokraten gesprengt hätte - auch das sei Unsinn. ABC und der Mutterkonzern Disney hätten damals nicht reagiert. "Nun ging es offenbar nicht mehr anders, weil sich möglicherweise auch Zuschauer und Werbekunden abgewendet hätten."
Die "Roseanne"-Show, in der Barr die Hauptrolle spielt, erzählt die Geschichte der Arbeiterfamilie Conner. Sie hatte zunächst in den 80er und 90er Jahren Erfolge gefeiert und war vor einigen Wochen neu aufgelegt worden - mit herausragend guten Quoten.