Von morgen an wird kräftig gezwitschert an der Börse, wenn der Kurznachrichtendienst Twitter sein Debüt gibt. Wie laut und fröhlich das ausfallen wird, darüber gehen die Meinungen zurzeit weit auseinander: Für die einen ist es der "heißeste Börsengang des Jahres", für die anderen ist der Kurznachrichtendienst deutlich überbewertet. Erst recht seit gestern, als bekannt wurde, dass die Ausgabespanne nun zwischen 23 und 25 Dollar je Aktie liegen soll – bisher wollte das Unternehmen für seine Papiere zwischen 17 und 20 Dollar erlösen. 70, im Höchstfall sogar 80 Millionen Aktien sollen platziert werden. Ob Twitter kurzfristig seine Aktionäre mit Kursgewinnen überzeugen kann, damit rechnet auch Christoph Gruss von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC, nicht unbedingt. Aber er meint:
"Aktien - und das zeigt sich ja momentan –sind auch nicht nur eine kurzfristige Wertanlage, sondern eine langfristige Wertanlage. Und auch wenn doch eventuell der Kurs nach der Emission sinken könnte, und das Risiko durch den höheren Emissionspreis steigt dadurch definitiv, sehen wir doch langfristig einen Preis oberhalb des Emissionskurses."
Eigentlich hatte Twitter ja von Facebook lernen wollen: Dessen Börsengang vor anderthalb Jahren war wegen des zu hohen Emissionspreises gründlich schiefgelaufen. Der konnte nach Absturz der Aktie erst mehr als ein Jahr nach dem Börsengang wieder erreicht werden. Immerhin geht Twitter nicht an die Technologiebörse Nasdaq. Deren Systeme waren damals dem ersten Ansturm auf die Facebook-Aktie nicht gewachsen. Vielmehr hat der Kurznachrichtendienst die altehrwürdige New York Stock Exchange gewählt, die ihre Systeme auch schon mit Erfolg getestet hat. Dass Twitter noch keine Gewinne schreibt, in den ersten neun Monaten vielmehr 134 Millionen Dollar Verlust, das sei am Anfang für ein solches Unternehmen normal, meint Ossi Urchs, Medienunternehmer und Experte für Social Media:
"Twitter hat aber etwas, was sehr interessant ist für die Zukunft, das ist eine mobile Perspektive. Und da geht es bei vielen, vielen Internetunternehmen heute vor allen Dingen drum: Was kann ich aus dem Unternehmen in der mobilen Nutzung machen. Das war zunächst mal der große Hemmschuh für die Wertentwicklung von Facebook und ist jetzt der große Treiber der Aktie."
Denn mobil hätten die Unternehmen gute Möglichkeiten, kurze Werbebotschaften an ihre Kunden abzusetzen, meint Urchs:
""Das ist mobil deutlich anders als mit anderen Medien. Und auf der anderen Seite ist es so, dass ich dann nicht mehr die große Konkurrenz der Display-Werbung, der Suchmaschinen-Werbung usw. usf. zu fürchten habe, sondern da wird es dann ein Modell geben, nämlich die mobile Kommunikation zu unterstützen."
Es müsste Twitter gelingen, ein ähnlich breites Geschäftsmodell wie Google zu entwickeln. Christian Gruss von PWC:
"Wir sehen es momentan sehr positiv, dass die das schaffen werden. Aber da liegt natürlich auch genau dann das Risiko für einen Aktionär, dass das eventuell nicht umgesetzt werden kann."
Einen Tag vor seinem Börsengang setzt der Nachrichtendienst Twitter auf die Gewinnhoffnung der Anleger. Trotz 134 Millionen Euro Verlust ist die Aktie stark nachgefragt, dennoch bleibt das Wertpapier eines mit Risiken und Nebenwirkungen.
"Aktien - und das zeigt sich ja momentan –sind auch nicht nur eine kurzfristige Wertanlage, sondern eine langfristige Wertanlage. Und auch wenn doch eventuell der Kurs nach der Emission sinken könnte, und das Risiko durch den höheren Emissionspreis steigt dadurch definitiv, sehen wir doch langfristig einen Preis oberhalb des Emissionskurses."
Eigentlich hatte Twitter ja von Facebook lernen wollen: Dessen Börsengang vor anderthalb Jahren war wegen des zu hohen Emissionspreises gründlich schiefgelaufen. Der konnte nach Absturz der Aktie erst mehr als ein Jahr nach dem Börsengang wieder erreicht werden. Immerhin geht Twitter nicht an die Technologiebörse Nasdaq. Deren Systeme waren damals dem ersten Ansturm auf die Facebook-Aktie nicht gewachsen. Vielmehr hat der Kurznachrichtendienst die altehrwürdige New York Stock Exchange gewählt, die ihre Systeme auch schon mit Erfolg getestet hat. Dass Twitter noch keine Gewinne schreibt, in den ersten neun Monaten vielmehr 134 Millionen Dollar Verlust, das sei am Anfang für ein solches Unternehmen normal, meint Ossi Urchs, Medienunternehmer und Experte für Social Media:
"Twitter hat aber etwas, was sehr interessant ist für die Zukunft, das ist eine mobile Perspektive. Und da geht es bei vielen, vielen Internetunternehmen heute vor allen Dingen drum: Was kann ich aus dem Unternehmen in der mobilen Nutzung machen. Das war zunächst mal der große Hemmschuh für die Wertentwicklung von Facebook und ist jetzt der große Treiber der Aktie."
Denn mobil hätten die Unternehmen gute Möglichkeiten, kurze Werbebotschaften an ihre Kunden abzusetzen, meint Urchs:
""Das ist mobil deutlich anders als mit anderen Medien. Und auf der anderen Seite ist es so, dass ich dann nicht mehr die große Konkurrenz der Display-Werbung, der Suchmaschinen-Werbung usw. usf. zu fürchten habe, sondern da wird es dann ein Modell geben, nämlich die mobile Kommunikation zu unterstützen."
Es müsste Twitter gelingen, ein ähnlich breites Geschäftsmodell wie Google zu entwickeln. Christian Gruss von PWC:
"Wir sehen es momentan sehr positiv, dass die das schaffen werden. Aber da liegt natürlich auch genau dann das Risiko für einen Aktionär, dass das eventuell nicht umgesetzt werden kann."
Einen Tag vor seinem Börsengang setzt der Nachrichtendienst Twitter auf die Gewinnhoffnung der Anleger. Trotz 134 Millionen Euro Verlust ist die Aktie stark nachgefragt, dennoch bleibt das Wertpapier eines mit Risiken und Nebenwirkungen.