140 von Zeppelins majestätisch schwebenden "fliegenden Zigarren” starteten im Zeitraum zwischen 1900 und 1940; allerdings hatte sich schon in den 1930-Jahren angedeutet, dass die Blütezeit der Zeppeline zu Ende gehen würde. Am 6. Mai 1937 ging die LZ 127, die Hindenburg, in Lakehurst bei New York in Flammen auf. Dennoch verdankt die Region Friedrichshafen am Bodensee, die einstige Wirkungsstätte des Grafen, ihre wirtschaftliche Prosperität heute noch dem Luftschiffbau.
Statt Zeppeline produzieren dort Folgebetriebe wie ZF und MTU/Tognum Fahrzeugkomponenten und Dieselmotoren. Und seit 10 Jahren werden dort auch wieder Luftschiffe montiert – im Hangar der Zeppelin Luftschifftechnik GmbH. Jens Baumgartner ist dort zweiter Crew-Chef, überwacht Start und Landung:
"Die Passagiere sehen dieses Riesenschiff da kommen, steigen ein mit Flugangst, steigen aus ohne Flugangst. Es ist schon interessant."
Statt Zeppeline produzieren dort Folgebetriebe wie ZF und MTU/Tognum Fahrzeugkomponenten und Dieselmotoren. Und seit 10 Jahren werden dort auch wieder Luftschiffe montiert – im Hangar der Zeppelin Luftschifftechnik GmbH. Jens Baumgartner ist dort zweiter Crew-Chef, überwacht Start und Landung:
"Die Passagiere sehen dieses Riesenschiff da kommen, steigen ein mit Flugangst, steigen aus ohne Flugangst. Es ist schon interessant."
Neue Technologie
Und schon steigt der "Zeppelin NT" senkrecht nach oben. "NT" steht in diesem Fall für "Neue Technologie". Und seit September 1993 versucht die Zeppelin Luftschifftechnik GmbH und Co. KG an die Ära der legendären Zeppeline, in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, anzuknüpfen:
"Da haben die Oberen der Stadt sich einfach an ihre Herkunft erinnert, dass der Zeppelin der Start von allem war und sich gefragt: Kann man das nicht wieder aufbauen? Und so ist man gestartet!"
Thomas Brandt ist seit sieben Jahren Geschäftsführer bei Zeppelin-Luftschifftechnik in Friedrichshafen – genau dort, wo Ferdinand Graf von Zeppelin in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts seine legendären Luftschiffe bauen ließ. Die Unternehmen, die daraus hervorgingen, haben sich heute zu weltweit agierenden Konzernen entwickelt. Dazu gehört der Automobilzulieferer ZF, der Dieselmotorenhersteller MTU/Tognum, aber auch die Zeppelin GmbH, die Metallbehälter herstellt und mit Baumaschinen handelt.
Ein Teil der Unternehmen gehört zur Zeppelin-Stiftung, die von der Stadt Friedrichshafen verwaltet wird. Aus Stiftungsmitteln erfolgte auch die Anschubfinanzierung der 1993 gegründeten Zeppelin-Luftschifftechnik GmbH. Acht Jahre später ist als 100-prozentiges Tochterunternehmen die Deutsche Zeppelin-Reederei hinzugekommen. Sie kümmert sich um den operativen Flugbetrieb.
"Wir sagen immer, es gibt drei Felder: Wir fliegen, weltweit übrigens einmalig, Passagiere. Das kann kein anderer. Das wird vor allem in Friedrichshafen momentan gemacht, aber auch schon mal in München oder in Frankfurt. Als zweiten großen Markt kann man die Werbung ansehen, der sich aber sehr gewandelt hat durch das Internet. Und drittens, worauf wir besonders stolz drauf sind: Das Luftschiff fliegt in seiner Flugeigenschaft sehr, sehr ruhig, vibrationsarm. Und das erlaubt Wissenschaftlern mit ihren hochkomplexen, hochsensiblen Geräten Messungen vorzunehmen, die vielfältig genutzt werden. Also wir werden ein fliegendes Labor dadurch."
"Da haben die Oberen der Stadt sich einfach an ihre Herkunft erinnert, dass der Zeppelin der Start von allem war und sich gefragt: Kann man das nicht wieder aufbauen? Und so ist man gestartet!"
Thomas Brandt ist seit sieben Jahren Geschäftsführer bei Zeppelin-Luftschifftechnik in Friedrichshafen – genau dort, wo Ferdinand Graf von Zeppelin in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts seine legendären Luftschiffe bauen ließ. Die Unternehmen, die daraus hervorgingen, haben sich heute zu weltweit agierenden Konzernen entwickelt. Dazu gehört der Automobilzulieferer ZF, der Dieselmotorenhersteller MTU/Tognum, aber auch die Zeppelin GmbH, die Metallbehälter herstellt und mit Baumaschinen handelt.
Ein Teil der Unternehmen gehört zur Zeppelin-Stiftung, die von der Stadt Friedrichshafen verwaltet wird. Aus Stiftungsmitteln erfolgte auch die Anschubfinanzierung der 1993 gegründeten Zeppelin-Luftschifftechnik GmbH. Acht Jahre später ist als 100-prozentiges Tochterunternehmen die Deutsche Zeppelin-Reederei hinzugekommen. Sie kümmert sich um den operativen Flugbetrieb.
"Wir sagen immer, es gibt drei Felder: Wir fliegen, weltweit übrigens einmalig, Passagiere. Das kann kein anderer. Das wird vor allem in Friedrichshafen momentan gemacht, aber auch schon mal in München oder in Frankfurt. Als zweiten großen Markt kann man die Werbung ansehen, der sich aber sehr gewandelt hat durch das Internet. Und drittens, worauf wir besonders stolz drauf sind: Das Luftschiff fliegt in seiner Flugeigenschaft sehr, sehr ruhig, vibrationsarm. Und das erlaubt Wissenschaftlern mit ihren hochkomplexen, hochsensiblen Geräten Messungen vorzunehmen, die vielfältig genutzt werden. Also wir werden ein fliegendes Labor dadurch."
Forschungsflüge
Unterwegs im riesigen Luftschiff-Hangar am Rande des Flughafens Friedrichshafen: Einer jener vier Zeppeline neuer Technologie, die in den vergangenen Jahren montiert wurden, schwebt gerade aus der Halle.
"Wir stehen am Ende des Zeppelins. Auf dem Zeppelin hatten wir das Logo unserer Mission aufgebracht. Das ist der glühende Erdball, wegen der Klimaerwärmung, der vom Pegasus, dem Pferd mit Flügel, getragen wird."
Thomas Mentel ist als Projektleiter beim Forschungszentrum Jülich ein wichtiger Kunde der Zeppelin Luftschifftechnik. Das Forschungszentrum hat einen der Zeppeline neuer Technologie nicht nur über Monate hinweg gemietet, sondern auch für eine Forschungsmission komplett umbauen lassen. Wegen seiner Flugeigenschaften eignet sich das Luftschiff viel besser als alle anderen Fluggeräte für solch eine Mission: Denn er kann über einem bestimmten Punkt stehenbleiben, wenn es sein muss, stundenlang. Und er kann selbst in geringen Flughöhen wie in Zeitlupe über die Landschaften gleiten:
"Das heißt, ich kann sehr lange denselben Punkt beobachten, Messwerte sammeln, sowohl in der Länge als auch in der Höhe. Und was uns speziell hier interessiert ist, wie die Chemie der Atmosphäre mit der Schichtung der Atmosphäre in der Höhe zusammenhängt."
Kenntnisse, mit denen die Jülicher Wissenschaftler den Klimawandel besser verstehen wollen. Der "Zeppelin NT" als "fliegendes Labor" ist dazu bestens geeignet. Dennoch ist die Vermarktung solcher Luftschiffe keine leichte Aufgabe, weiß Geschäftsführer Thomas Brandt:
"In einem Markt, in dem weltweit aktiv nur zehn Luftschiffe aktiv betrieben werden, momentan gegenüber 20 000 Verkehrsflugzeugen, kann man schon sehen, dass das kleiner als eine Nische ist."
"Wir stehen am Ende des Zeppelins. Auf dem Zeppelin hatten wir das Logo unserer Mission aufgebracht. Das ist der glühende Erdball, wegen der Klimaerwärmung, der vom Pegasus, dem Pferd mit Flügel, getragen wird."
Thomas Mentel ist als Projektleiter beim Forschungszentrum Jülich ein wichtiger Kunde der Zeppelin Luftschifftechnik. Das Forschungszentrum hat einen der Zeppeline neuer Technologie nicht nur über Monate hinweg gemietet, sondern auch für eine Forschungsmission komplett umbauen lassen. Wegen seiner Flugeigenschaften eignet sich das Luftschiff viel besser als alle anderen Fluggeräte für solch eine Mission: Denn er kann über einem bestimmten Punkt stehenbleiben, wenn es sein muss, stundenlang. Und er kann selbst in geringen Flughöhen wie in Zeitlupe über die Landschaften gleiten:
"Das heißt, ich kann sehr lange denselben Punkt beobachten, Messwerte sammeln, sowohl in der Länge als auch in der Höhe. Und was uns speziell hier interessiert ist, wie die Chemie der Atmosphäre mit der Schichtung der Atmosphäre in der Höhe zusammenhängt."
Kenntnisse, mit denen die Jülicher Wissenschaftler den Klimawandel besser verstehen wollen. Der "Zeppelin NT" als "fliegendes Labor" ist dazu bestens geeignet. Dennoch ist die Vermarktung solcher Luftschiffe keine leichte Aufgabe, weiß Geschäftsführer Thomas Brandt:
"In einem Markt, in dem weltweit aktiv nur zehn Luftschiffe aktiv betrieben werden, momentan gegenüber 20 000 Verkehrsflugzeugen, kann man schon sehen, dass das kleiner als eine Nische ist."
Bis 2017 ausgelastet
Immerhin konnte sich die Luftschifftechnik Zeppelin einen wichtigen Teil ihrer Zukunft durch einen Großauftrag sichern. Der US-amerikanische Reifenkonzern Goodyear orderte für Werbe- und Marketingzwecke auf einen Schlag drei neue Luftschiffe. Auftragsvolumen: Rund 45 Millionen Euro.
"Mit diesen drei Luftschiffen sind wir bis 2017 erst einmal ausgelastet. Und diese Zeit kann man nutzen, um neue Ideen zu entwickeln, wie man danach weitermachen will."
Immerhin beschäftigen Luftschifftechnik Zeppelin und die Unternehmenstochter Deutsche Zeppelinreederei zusammen über 120 Mitarbeiter, darunter hoch qualifizierte Hightech-Experten. Der Jahresumsatz ist stark schwankend, liegt mal bei wenigen Millionen, mal bei über 20 Millionen Euro, je nachdem, ob das Unternehmen gerade ein Luftschiff verkauft hat.
Während die Zeppelin-Reederei mit dem Passagierfluggeschäft eine schwarze Null erwirtschaftete, standen beim Mutterunternehmen, der Luftschifftechnik Zeppelin, bisher Verluste in der Bilanz. Die wurden über die Zuschüsse der Zeppelin-Stiftungsunternehmen, die gleichzeitig Gesellschafter sind, ausgeglichen. Geschäftsführer Thomas Brandt hofft durch den Good-Year-Auftrag allerdings auf ein ausgeglichenes operatives Geschäftsergebnis in den kommenden Jahren.
"Ich habe gehört, Ihnen hat’s gefallen – das war der längste Flug heute …"
Verabschiedung der Fluggäste, die gerade von einem Rundflug zurückgekehrt sind. Obwohl der Ticketpreis von rund 320 Euro für einen 45-Minuten-Flug nicht gerade wie ein Schnäppchen anmutet, sind die meisten Flüge ausgebucht. Denn Schweben mit dem Zeppelin ist etwas völlig anderes als Fliegen mit dem Flugzeug:
"Es ist ruhiger. Man sieht mehr." "Man ist nicht so hoch. Es geht langsamer. Ich bin schon ganz oft mit dem Flieger geflogen. Aber mit dem Zeppelin ist das ein einzigartiges Erlebnis."
"Mit diesen drei Luftschiffen sind wir bis 2017 erst einmal ausgelastet. Und diese Zeit kann man nutzen, um neue Ideen zu entwickeln, wie man danach weitermachen will."
Immerhin beschäftigen Luftschifftechnik Zeppelin und die Unternehmenstochter Deutsche Zeppelinreederei zusammen über 120 Mitarbeiter, darunter hoch qualifizierte Hightech-Experten. Der Jahresumsatz ist stark schwankend, liegt mal bei wenigen Millionen, mal bei über 20 Millionen Euro, je nachdem, ob das Unternehmen gerade ein Luftschiff verkauft hat.
Während die Zeppelin-Reederei mit dem Passagierfluggeschäft eine schwarze Null erwirtschaftete, standen beim Mutterunternehmen, der Luftschifftechnik Zeppelin, bisher Verluste in der Bilanz. Die wurden über die Zuschüsse der Zeppelin-Stiftungsunternehmen, die gleichzeitig Gesellschafter sind, ausgeglichen. Geschäftsführer Thomas Brandt hofft durch den Good-Year-Auftrag allerdings auf ein ausgeglichenes operatives Geschäftsergebnis in den kommenden Jahren.
"Ich habe gehört, Ihnen hat’s gefallen – das war der längste Flug heute …"
Verabschiedung der Fluggäste, die gerade von einem Rundflug zurückgekehrt sind. Obwohl der Ticketpreis von rund 320 Euro für einen 45-Minuten-Flug nicht gerade wie ein Schnäppchen anmutet, sind die meisten Flüge ausgebucht. Denn Schweben mit dem Zeppelin ist etwas völlig anderes als Fliegen mit dem Flugzeug:
"Es ist ruhiger. Man sieht mehr." "Man ist nicht so hoch. Es geht langsamer. Ich bin schon ganz oft mit dem Flieger geflogen. Aber mit dem Zeppelin ist das ein einzigartiges Erlebnis."