Christopher Street Day
Über eine Million Besucher bei CSD-Parade in Köln

In Köln haben hunderttausende Menschen den Christopher Street Day (CSD) gefeiert. Laut Veranstalter kamen zu der Parade am Sonntag schätzungsweise 1,2 Millionen Besucherinnen und Besucher und zum ganzen CSD-Wochenende 1,4 Millionen.

22.07.2024
    Ein Demonstrationszug auf einer Brücke über den Rhein in Köln.
    Eine Regenbogenflagge bei den Zuschauern beim CSD in Köln, im Hintergrund der Kölner Dom. (picture alliance / dpa / Christoph Reichwein)
    250 Gruppen mit zahlreichen Festwagen beteiligten sich demnach an der Demonstration durch die Kölner Innenstadt. Rund 65.000 Menschen liefen dem Sprecher zufolge direkt in dem farbenfrohen Umzug durch die Kölner Innenstadt mit, der trotz zeitweiligen Regens auf seinem Weg von hunderttausenden Schaulustigen und Feiernden gesäumt wurde. Polizei und Veranstalter berichteten zunächst von keinen Zwischenfällen. Die Menschen würden fröhlich feiern, sagte eine Polizeisprecherin. Mehrere hunderte Einsatzkräfte sicherten demnach den CSD.
    Die Kölner CSD-Demonstration zählt zu den größten ihrer Art in Deutschland, in diesem Jahr stand die Veranstaltung unter dem Motto "Für Menschenrechte. Viele. Gemeinsam. Stark". Veranstaltet wird sie vom Verein Cologne Pride.

    Bundestagspräsidentin Bas (SPD) warnt vor Abbau von Rechten queerer Menschen

    Wie in den vergangenen Jahren nahmen auch wieder Politiker an dem Kölner CSD teil. Bundestagspräsidentin Bas rief dazu auf, die Rechte queerer Menschen zu verteidigen. Es gebe momentan Faschisten in Deutschland, die Gesetze der vergangenen Jahre zurückdrehen wollten, sagte die SPD-Politikerin. Der aus der Nähe von Köln stammende Bundesgesundheitsminister Lauterbach – ebenfalls SPD – verwies darauf, dass immer mehr Übergriffe gegen queere Menschen registriert würden und die Hassgewalt gegen sie zunehme.

    Meldungen über Anschlagsdrohungen

    Vor dem diesjährigen Kölner CSD sorgten unter anderem auch Meldungen über im Internet und über soziale Medien verbreitete Anschlagsdrohungen für Unruhe. Nach Angaben der Polizeisprecherin wurden den Sicherheitsbehörden mehrere solche Vorgänge bekannt und lösten Ermittlungen aus. Bislang habe sich aber bei keinem ein ernsthafter Hintergrund bestätigt, erklärte die Sprecherin. Die Polizei nehme weiterhin jede Drohung ernst und sei wachsam.
    Die alljährlich in vielen Städten rund um die Welt organisierten CSD-Demonstrationen stehen ganz im Zeichen der Forderung nach gleichen Rechten für homosexuelle, bisexuelle, transsexuelle, intersexuelle und queerer Menschen. Der CSD geht zurück auf die Erstürmung der Schwulenbar Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street am 28. Juni 1969 durch die Polizei. Darauf folgten tagelange schwere Zusammenstöße zwischen Aktivisten und Sicherheitskräften.
    Diese Nachricht wurde am 22.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.