Bangladesch
Übergangsregierung soll gebildet werden - Ministerpräsidentin Sheikh Hasina zurückgetreten

In Bangladesch soll nach der Flucht von Ministerpräsidentin Sheikh Hasina eine Übergangsregierung gebildet werden.

    Die Ministerpräsidentin von Bangladesh, Sheikh Hasina, hier bei einem Treffen mit dem österreichischen Kanzler Christian Kern im Kanzleramt in Wien/Österreich am 30.05.2017.
    Nach Massenprotesten: Ministerpräsidentin Sheikh Hasina soll das Land verlassen haben. (AP/ Ronald Zak)
    Der Militärchef des Landes, General Waker-Us-Zamand, sagte in einer Fernsehansprache, die Gespräche dafür liefen bereits. Man werde den Frieden im Land wieder herstellen. Die Bürgerinnen und Bürger sollten sich friedlich verhalten. Gleichzeitig gab er den Rücktritt der Regierungschefin bekannt.
    Hasina war zuvor mit einem Militärhubschrauber nach Indien geflohen. Ihr Amtssitz wurde von Demonstranten gestürmt. In Dhaka waren heute wieder zehntausende Menschen trotz einer vom Militär verhängten Ausgangssperre auf die Straßen gegangen. Studierende hatten zu einem Marsch auf die Hauptstadt aufgerufen, um den Druck auf Hasina zu erhöhen. Das Militär sperrte den Flughafen der Hauptstadt für sechs Stunden.
    Gestern waren bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften fast 100 Menschen ums Leben gekommen. Es waren die schwersten Ausschreitungen in Bangladesch seit über 50 Jahren. Auslöser der Proteste war eine Quotenregelung bei der Vergabe von Stellen im öffentlichen Dienst. Die Demonstranten sehen dadurch regierungsnahe Personen bevorzugt.
    Diese Nachricht wurde am 05.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.