"So, jetzt gibt es einen kleinen Piks."
Die Schwester aus der Notaufnahme im St. Georg Klinikum in Leipzig nimmt Isolde Klößer Blut ab, danach bekommt sie eine Infusion – Flüssigkeit direkt in die Vene. Denn der Kreislauf der 24-Jährigen hat bei der Hitze schlapp gemacht.
"Das kam ganz plötzlich. Ich habe mich gefühlt, als ob ich keinen Boden unter den Füßen habe. Und dann habe ich angefangen erst mit Zittern und dann war das ein bisschen weg und dann war es mir halt wieder - richtig drehend im Kopf, wie ein Karussell."
Die 24-Jährige arbeitet in einer Wäscherei, wo sich die Hitze schnell anstaut. Erschöpft liegt sie jetzt auf der Liege in der Notaufnahme. Ihr Zustand ist nicht bedrohlich. Doch Temperaturen über 30 Grad können den Körper schnell überfordern, weiß Professor Andreas Hartmann, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin am St. Georg Klinikums in Leipzig.
"Also die schwereren Formen der Hitzeschäden sind dann: Die sogenannte Hitzeerschöpfung regelrecht, die dann mit Schwächegefühlen und schneller Atmung, schnellem Puls einhergeht, bis hin zum Hitzschlag, der aber wirklich eine lebensbedrohliche Erkrankung darstellt, weil beim Hitzschlag ist dann der ganze Körper überhitzt."
Und dadurch können die Organe nicht mehr richtig arbeiten. Um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, versucht der Körper gegenzusteuern. Doch vor allem Herz- oder Lungenkranke haben dabei Probleme. Denn die Hitze beansprucht den Kreislauf, erklärt Prof. Hartmann:
"Um eben die Wärme vom Körperinneren an die Körperoberfläche zu transportieren und abzuleiten über die Schweißproduktion, werden die Gefäße der Haut sehr weit gestellt. Das kann dazu führen, dass der Blutdruck eher niedrig ist. Bei Personen, die geschwächt sind in dieser Regulationsbreite, kann es dazu kommen, dass der Kreislauf regelrecht in die Knie sackt und das auch mit Bewusstlosigkeitszuständen einhergehen kann."
Und noch etwas kommt hinzu: Durch das Schwitzen verliert der Körper Flüssigkeit und Salze. So wichtig der Schweiß ist, um den Körper zu kühlen, so gefährlich ist der Flüssigkeitsverlust.
"Sie verlieren mehr freies Wasser über die Haut. Also verdickt das Blut in Anführungszeichen. Und da kann es dann zu einer Verklumpung auch kommen an bestimmten Stellen. Und wenn das passiert, können eben empfindliche Organe in ihrer Durchblutung behindert werden. Zum Beispiel im Gehirn kann eine Ader regelrecht verstopfen durch das verdickte Blut."
Es kann also zum Schlaganfall kommen. Und nicht nur das Gehirn ist gefährdet – auch die Herzgefäße können verstopfen. Die Folge: ein Herzinfarkt. Der Salzverlust durch den Schweiß kann außerdem Muskelkrämpfe auslösen.
Deshalb ist es wichtig, sich auf die Wärme einzustellen und vorzubeugen.
Hartmann:
"Man sollte seine körperlichen Belastungen reduzieren, man sollte nicht in der Hitze rumlaufen, keine schweren Arbeiten leisten. Und zweitens sollte man darauf achten, dass also das Gleichgewicht des Körpers durch Flüssigkeitszufuhr und so weiter erhalten wird, weil man ja deutlich mehr Flüssigkeit fast literweise über die Haut verliert, und man merkt das gar nicht so richtig."
Doch gerade älteren Patienten fällt es schwer, ausreichend zu trinken, sie spüren ihr Durstgefühl meist gar nicht. Ihre Beschwerden entwickeln sich dann über mehrere Tage. Die Folgen sind nicht immer eindeutig zu erkennen. Anstatt richtig zu überhitzen, trocknen ältere Menschen eher aus, warnt Dr. Stefanie Hanschke, Chefärztin der Zentralen Notaufnahme des St. Georg-Klinikums.
"Also insbesondere bei älteren Patienten ist das so, dass die teilweise verwirrt wirken. Die sind dann ausgetrocknet, die Zunge ist trocken, es gibt so stehende Hautfalten und die Patienten sind zum Teil desorientiert. Und da gibt es dann so ein Aha-Erlebnis, wenn die also die ersten 500 Milliliter Infusion bekommen, dann klaren die Patienten also richtig wieder auf."
Auch Isolde Klößer kann nach einer Stunde und 500 Millilitern mehr Flüssigkeit im Kreislauf wieder lachen. Sie ist froh, dass sie gleich nach Hause kann.
"Also, mir geht es jetzt viel besser, ich habe zwar noch ein bisschen Kopfschmerzen, aber das Schwindelgefühl ist weg."
Die Schwester aus der Notaufnahme im St. Georg Klinikum in Leipzig nimmt Isolde Klößer Blut ab, danach bekommt sie eine Infusion – Flüssigkeit direkt in die Vene. Denn der Kreislauf der 24-Jährigen hat bei der Hitze schlapp gemacht.
"Das kam ganz plötzlich. Ich habe mich gefühlt, als ob ich keinen Boden unter den Füßen habe. Und dann habe ich angefangen erst mit Zittern und dann war das ein bisschen weg und dann war es mir halt wieder - richtig drehend im Kopf, wie ein Karussell."
Die 24-Jährige arbeitet in einer Wäscherei, wo sich die Hitze schnell anstaut. Erschöpft liegt sie jetzt auf der Liege in der Notaufnahme. Ihr Zustand ist nicht bedrohlich. Doch Temperaturen über 30 Grad können den Körper schnell überfordern, weiß Professor Andreas Hartmann, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin am St. Georg Klinikums in Leipzig.
"Also die schwereren Formen der Hitzeschäden sind dann: Die sogenannte Hitzeerschöpfung regelrecht, die dann mit Schwächegefühlen und schneller Atmung, schnellem Puls einhergeht, bis hin zum Hitzschlag, der aber wirklich eine lebensbedrohliche Erkrankung darstellt, weil beim Hitzschlag ist dann der ganze Körper überhitzt."
Und dadurch können die Organe nicht mehr richtig arbeiten. Um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, versucht der Körper gegenzusteuern. Doch vor allem Herz- oder Lungenkranke haben dabei Probleme. Denn die Hitze beansprucht den Kreislauf, erklärt Prof. Hartmann:
"Um eben die Wärme vom Körperinneren an die Körperoberfläche zu transportieren und abzuleiten über die Schweißproduktion, werden die Gefäße der Haut sehr weit gestellt. Das kann dazu führen, dass der Blutdruck eher niedrig ist. Bei Personen, die geschwächt sind in dieser Regulationsbreite, kann es dazu kommen, dass der Kreislauf regelrecht in die Knie sackt und das auch mit Bewusstlosigkeitszuständen einhergehen kann."
Und noch etwas kommt hinzu: Durch das Schwitzen verliert der Körper Flüssigkeit und Salze. So wichtig der Schweiß ist, um den Körper zu kühlen, so gefährlich ist der Flüssigkeitsverlust.
"Sie verlieren mehr freies Wasser über die Haut. Also verdickt das Blut in Anführungszeichen. Und da kann es dann zu einer Verklumpung auch kommen an bestimmten Stellen. Und wenn das passiert, können eben empfindliche Organe in ihrer Durchblutung behindert werden. Zum Beispiel im Gehirn kann eine Ader regelrecht verstopfen durch das verdickte Blut."
Es kann also zum Schlaganfall kommen. Und nicht nur das Gehirn ist gefährdet – auch die Herzgefäße können verstopfen. Die Folge: ein Herzinfarkt. Der Salzverlust durch den Schweiß kann außerdem Muskelkrämpfe auslösen.
Deshalb ist es wichtig, sich auf die Wärme einzustellen und vorzubeugen.
Hartmann:
"Man sollte seine körperlichen Belastungen reduzieren, man sollte nicht in der Hitze rumlaufen, keine schweren Arbeiten leisten. Und zweitens sollte man darauf achten, dass also das Gleichgewicht des Körpers durch Flüssigkeitszufuhr und so weiter erhalten wird, weil man ja deutlich mehr Flüssigkeit fast literweise über die Haut verliert, und man merkt das gar nicht so richtig."
Doch gerade älteren Patienten fällt es schwer, ausreichend zu trinken, sie spüren ihr Durstgefühl meist gar nicht. Ihre Beschwerden entwickeln sich dann über mehrere Tage. Die Folgen sind nicht immer eindeutig zu erkennen. Anstatt richtig zu überhitzen, trocknen ältere Menschen eher aus, warnt Dr. Stefanie Hanschke, Chefärztin der Zentralen Notaufnahme des St. Georg-Klinikums.
"Also insbesondere bei älteren Patienten ist das so, dass die teilweise verwirrt wirken. Die sind dann ausgetrocknet, die Zunge ist trocken, es gibt so stehende Hautfalten und die Patienten sind zum Teil desorientiert. Und da gibt es dann so ein Aha-Erlebnis, wenn die also die ersten 500 Milliliter Infusion bekommen, dann klaren die Patienten also richtig wieder auf."
Auch Isolde Klößer kann nach einer Stunde und 500 Millilitern mehr Flüssigkeit im Kreislauf wieder lachen. Sie ist froh, dass sie gleich nach Hause kann.
"Also, mir geht es jetzt viel besser, ich habe zwar noch ein bisschen Kopfschmerzen, aber das Schwindelgefühl ist weg."