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Übernahme europäischer Spitzenclubs
Schluss mit lustig?

Atlético Madrid, Manchester City, Aston Villa – allesamt europäische Traditionsfußballvereine und alle gehören mittlerweile chinesischen Konzernen, zumindest teilweise. In den vergangenen Monaten haben chinesische Geschäftsleute und Konzerne kräftig eingekauft und sich Beteiligungen an Clubs gesichert. Chinas Regierung hat nun so deutlich wie nie betont: Wir sehen diese Geschäfte gar nicht gerne.

Von Steffen Wurzel |
    Chinesiche Fußballfans schwenken ein Fahne beim Gree China Cup International Football Championschip in Nanning, China.
    Die chinesischen Behörden kritisieren die Beteiligungen an europäischen Fußballvereine von chinesischen Geschäftsleuten. (dpa/ picture alliance/ Hu Yan)
    Der Chef der chinesischen Behörde für Devisenkontrolle, Pan Gongsheng, sagte bei einer Fachkonferenz am Wochenende, einige Unternehmen gäben nur vor im Ausland in Sportvereine zu investieren. Tatsächlich gehe es den Firmen aber nur darum, Geld ins Ausland zu verschieben. Dem chinesischen Fußball helfe das alles jedenfalls nicht.
    Ist die Übernahme des AC Mailand gefährdet?
    Wenn sich in China Behördenchefs öffentlich so äußern, heißt das meistens: Schluss mit lustig. Konkret könnte die Aussage das Aus bedeuten, für die geplante Übernahme des italienischen Vereins AC Mailand durch einen chinesischen Konzern.
    Vergangenes Jahr hat ein chinesischer Geschäftsmann Aston Villa übernommen – für rund 70 Millionen Euro. Darüber hinaus beteiligte sich der Medienunternehmer Wang Jianlin für rund 45 Millionen zu einem Fünftel an Atlético Madrid. Im Dezember schließlich legte ein chinesischer Medienkonzern fast 400 Millionen Euro für eine Beteiligung an Manchester City auf den Tisch.