Rolf Chini und Klaus Fuhrmann von der Ruhr-Universität Bochum haben aufgedeckt, wie sich 49 Librae so lange tarnen konnte.
Der Stern hat einen Weißen Zwerg als Begleiter, eine fast erloschene Sternleiche. Bevor der Begleiter zum Weißen Zwerg geworden ist, hatte er sich zum Roten Riesen aufgebläht.
Kernfusion im Inneren des einstigen Roten Riesen
In dieser Phase strömte Materie aus seinen äußeren Schichten auf 49 Librae – fast eine halbe Sonnenmasse wurde übertragen!
Spektroskopische Messungen zeigen, dass diese Materie viele schwere Elemente wie Magnesium und Eisen enthält, die im Innern des einstigen Roten Riesen bei der Kernfusion entstanden waren. Schwere Elemente an der Oberfläche deuten immer darauf, dass ein Stern recht jung ist – weil er aus Rohstoffen entstanden ist, zu denen bereits viele schwere Elemente früherer Sterngenerationen gehörten.
Explosion als Supernova möglich
Doch bei 49 Librae lagen die Forscher damit lange falsch – denn der Stern hatte sich mit der Materie seines Begleiters nur "geschminkt".
Der Stern hat nichts von der optischen Verjüngungskur. Im Gegenteil: Der nun auf anderthalb Sonnenmassen angewachsene Stern wird bald selbst zum Roten Riesen. Dann fließen große Teile der Materie wieder zurück auf den Weißen Zwerg.
Sollte er Pech und wir Glück haben, wird der Weiße Zwerg dann als Supernova explodieren. In der Waage gäbe es ein schönes Feuerwerk.