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Überraschende Entdeckung mit SOFIA
Der hohle Orion-Nebel

Das Sternbild Orion steht am frühen Abend am Südwesthimmel unterhalb des Mondes. Der Himmelsjäger ist mit seinen drei Gürtelsternen eine sehr markante Figur. Im Schwert des Orion zeigt schon ein Fernglas einen Nebelfleck. Dies ist die uns nächst gelegene Sternfabrik in der Milchstraße, gut 1300 Lichtjahre entfernt.

Von Dirk Lorenzen |
SOFIA mit offener Teleskopklappe bei einem Testflug
SOFIA - das Infrarot-Teleskop in einer Jumbojet-Sternwarte (NASA/DLR) (NASA/DLR)
Im Orionnebel sind bereits Dutzende Sterne entstanden. Die innersten Bereiche sind hinter dichtem Staub verborgen und daher nur mit Infrarotteleskopen zu beobachten.
Ein Team um die Astronomin Cornelia Pabst von der Universität Leiden hat nun entdeckt, dass ein junger heißer Stern dafür sorgt, dass die Entstehung neuer Sterne bald ein Ende hat.
Theta 1 Orionis C pustet so viel energiereiche Teilchen in seine Umgebung, dass er damit eine 13 Lichtjahre große Blase geschaffen hat. Dort gibt es nun kaum noch Gas, aus dem sich neue Sterne bilden können.
Jumbojet ist in Spiegelteleskop eingebaut
Bisher war nur bekannt, dass Supernova-Explosionen ihre Umgebung derart in Mitleidenschaft ziehen.
Dass auch junge Sterne ihre Umgebung frei räumen, ließ sich mit SOFIA beobachten, der fliegenden Sternwarte der NASA und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. In einen Jumbojet ist ein Spiegelteleskop eingebaut, mit dem sich während des Fluges in mehr als zwölf Kilometern Höhe das Universum im Infrarotbereich beobachten lässt.
Mit SOFIAs Daten haben die Forscher eine Drei-D-Ansicht dieses Gebiets im Orionnebel angefertigt. Wie sich zeigt, ist das Innere dieser Sternfabrik geradezu ausgehöhlt – die Entstehung neuer Sonnen wird bald ins Stocken geraten.