Das Hubble-Weltraumteleskop und viele andere Instrumente im All und am Boden haben monatelang alle Strahlung registriert, die von dort zu uns kommt.
Herausgekommen ist ein extrem tiefer Bohrkern durch Raum und Zeit. Die Bilder zeigen noch junge Galaxien in mehr als dreizehn Milliarden Lichtjahren Entfernung. Damals war der Kosmos erst wenige hundert Millionen Jahre alt. Jetzt hat das Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile den tiefsten Blick ins All noch einmal geschärft. Mit seiner neuen MUSE-Kamera macht es nicht nur Bilder vom Himmel – es nimmt zugleich präzise Spektren auf, zerlegt das Licht der Objekte also in seine Wellenlängen.
Ein Spektrum verrät, wie sich die Galaxien bewegen, wie weit sie entfernt sind und welche chemischen Stoffe sie enthalten. Das ESO-Team hat solche Messungen nun erstmals für 1.600 Galaxien in dieser Himmelsgegend geliefert – bisher waren dort nicht einmal 200 Objekte genau untersucht. Die Beobachtungen offenbarten dort zudem 72 schwache Galaxien, die nie zuvor gesehen worden waren – auch von Hubble nicht.
Das "tiefe Feld" ist wie ein Schlüsselloch, durch das die Astronomen gebannt bis zu den Anfängen des Kosmos blicken.